Wer sich bei den Bezirksliga-Trainern der Staffel 8 umhört, der hört oft, dass die zweite Mannschaft des VfR Sölde durchaus zu den größeren Abstiegskandidaten gehört. Kein Wunder, schließlich ist der Tipp bei einem Aufsteiger immer ein einfacher. Das weiß auch Erfolgstrainer Marcel Möller ganz genau.
„Aber als wir aufgestiegen sind, hatte uns auch niemand so richtig auf dem Zettel. Wir waren nie der Aufstiegsfavorit und haben trotzdem ganz viele Punkte geholt“, sagt er. „Es ist überhaupt nicht schlimm, dass wir oft als großer Abstiegskandidat genannt werden. Wir freuen uns, dass wir in dieser Liga überhaupt dabei sein können.“
Relegation gegen Mark
Erst Mitte Juni, nach dem Relegations-Sieg über den VfL Mark aus dem Fußballkreis Unna-Hamm (2:0; 0:1), wusste die VfR-Zweite überhaupt, in welcher Klasse Sölde nun startet. „Die Jungs hatten teilweise keine zwei Wochen Regenerationszeit. Da war es klar, dass die Vorbereitung so ein wenig stocken könnte“, erinnert sich Möller. Dennoch spielte sein Team beispielsweise eine ordentliche Hörder Stadtmeisterschaft, bei der man sich im Finale bloß dem starken A-Ligisten TuS Holzen-Sommerberg geschlagen geben musste.
Sonst ging es vorrangig darum, die schweren Beine aus der langen Vorsaison vergessen zu machen und sich für das Debüt in der Bezirksliga in Form zu bringen. Denn dort wird es hart für den Aufsteiger, so viel ist klar.
„Ich glaube auf jeden Fall, dass es sehr schwer wird. Wir kennen nicht alle Mannschaften, aber ein paar konnte ich mir im letzten Jahr schon gegen die Erste anschauen. Dazu gibt es ein paar Teams wie Gahmen oder Eving Selimiye Spor, die wir ja selbst noch aus der Kreisliga kennen“, schaut der Trainer auf die kommenden Gegner.
Ganz interessant dürfte für Sölde der Auftakt werden. Mit Duellen gegen die Dortmunder Löwen, den Geisecker SV, Eving Selimiye Spor oder die DJK TuS Körne bleiben die ganz großen Kracher zunächst noch aus. Ab Oktober geht es dann aber direkt Schlag auf Schlag, bis dahin sollten einige Punkte geholt sein. „Ich habe den Jungs auch beim Training gesagt, dass es erstmal cool ist, dass wir in dieser Liga dabei sind. Dass wir die Chance haben, gegen Spieler wie Marcel Ramsey und Florian Juka zu spielen“, erzählt der Sölder. „Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir nicht chancenlos sind.“
Er gehe zwar nicht davon aus, dass sein Team die nötigen Nichtabstiegs-Punkte gegen die Favoriten aus Roj oder Eichlinghofen holt, doch es gäbe einige Teams, die er auf einem ähnlichen Niveau wie den VfR II sehe. „Das sind dann genau diese Mannschaften, die wir auf der Strecke hinter uns lassen müssen“, gibt er die Marschroute vor. „Mindestens drei davon.“
Kader wurde verkleinert
Kadertechnisch beim Aufsteiger hat sich dabei im Vergleich zum A-Liga-Jahr nicht allzu viel verändert. Vor allem der Abgang von Leistungsträger und Aufstiegsheld Patrick Johann (zur ersten VfR-Mannschaft) schmerzt dem Team.
„Wir wollten den großen Kader sowieso verkleinern und so stellt er sich gut dar“, so der Trainer. Gerade auf die beiden Neuzugänge aus der ASC-U19 hält Möller große Stücke. Finn Stauff soll über die linke Seite für Furore sorgen, während Alexander Starrmann „ein klassischer Stürmer“ ist. „Die Jungs sind frisch und dynamisch“, freut sich der Sölder Trainer. Nico Ebmeier