Kartoffeln, Kohl und Möhren können im August geerntet werden. Und auch Frühäpfel sind jetzt reif. Ganz schön viel Ausbeute. Aber wie bewahrt man das Obst und Gemüse auf, sodass es frisch und knackig bleibt? Gottfried Röll von der Bayerischen Gartenakademie sagt, wie man Frische und Qualität der Ernte möglichst lange erhält.
Kartoffeln mögen es am liebsten kalt
Kartoffeln keimen schnell, daher ist laut Gottfried Röll eine dunkle und kühle Lagerung ideal – aber nicht unter 4 Grad Celsius. Das Knollengemüse mag es eher trocken. Verletzte Kartoffeln neigen zu Schimmelbildung, daher sollten Ernte und Transport vorsichtig erfolgen. Optimalerweise bleiben die Kartoffeln im Boden und werden nur nach Bedarf geerntet.
Da Kellerräume heutzutage zu warm sind, ist der Boden der beste Lagerort. Dort können die Kartoffeln lange lagern, bis sie verwertet werden. Aber: Ist der Boden durch Regen zu nass, faulen die Kartoffeln oder treten Wühlmäuse auf, sollte man die Knollen schnell ernten. In einem kühlen Vorratsraum können Kartoffeln aber in einem geschlossenen Pappkarton bis zu 14 Tage halten.
Kohl und Möhren vertragen Luftfeuchtigkeit
Bei Möhren gilt dasselbe wie bei den Kartoffeln: So lange wie möglich im Boden lassen und nur nach Bedarf ernten. Gottfried Röll empfiehlt, Obst und Gemüse generell nicht in der Mittagshitze zu ernten, sondern in den frühen Morgenstunden.
Um das Gemüse im Boden zu schützen, kann man es im Herbst mit einem Vlies abdecken. „Das hält den Frost mit ab und man hat immer wieder frisches Gemüse, was man ernten kann.“ Wenn Möhren nun doch gelagert werden, ist eine Lagertemperatur nahe 0,5 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 98 Prozent ideal. Außerhalb eines Kühlraums ist das aber schwer zu erreichen.
Kopfkohlarten wie Weißkohl, Rotkohl und Spitzkohl, lassen sich besser lagern. Nach der Ernte kann man sie bei einer Temperatur von etwa 1,5 Grad Celsius aufbewahren. Im Vergleich zu Kartoffeln ist eine hohe Luftfeuchtigkeit von 96 bis 98 Prozent ideal. Um Pilzkrankheiten zu umgehen, sollten Kohlköpfe regelmäßig überprüft werden. Riecht der Kohl unangenehm, ist er nicht mehr genießbar.
Äpfel am besten sofort essen
Frühäpfel, die im August geerntet werden, sind nur begrenzt lagerfähig und sollten schnell gegessen, verarbeitet oder konserviert werden. „Also lieber gleich essen, dann hat man mehr davon, als wenn sie gelagert werden“, sagt Röll. Wenn man sie in einem Kellerraum lagert, sollte das Obst einzeln liegen, um Druckstellen und Fäulnis zu vermeiden.
Äpfel sollten außerdem nicht zusammen mit Gemüse oder anderen Obstsorten gelagert werden, da sie das Reifegas Ethen abgeben. Es beschleunigt den Reifungsprozess anderer Früchte und Gemüsesorten. Neele Hartmann