Annika Dienstknecht ist Rohstoffingenieurin und arbeitet in der QS-Abteilung. Nach dem Studium war für sie schnell klar, dass sie im Bereich Schachtbau arbeiten möchten. Darum wagte sie sich in die von Männern dominierte Branche. Wir haben ihr erstes Jahr bei REDPATH DEILMANN Revue passieren lassen.
Frau Dienstknecht, Sie arbeiten seit einem Jahr bei REDPATH DEILMANN. Wo wurden Sie zuerst eingesetzt?
Ich habe zuerst ein dreimonatiges Praktikum auf der Zeche Robert Müser gemacht.
Und welche Aufgaben hatten Sie dort? Haben Sie auch unter Tage gearbeitet?
Ja, klar ich war sowohl unter als auch über Tage beschäftigt. Im Büro habe ich beispielsweise technische Zeichnungen gemeinsam mit dem Reviersteiger durchgesehen oder arbeitsvorbereitende Aufgaben gemacht. Und unter Tage habe ich ebenfalls da angepackt, wo Bedarf war.
Und wie haben Sie die Arbeit unter Tage empfunden?
Robert Müser ist gerade im Vergleich zu Schacht Konrad eher wie ein auslaufendes Steinkohlebergwerk, wo es auch schon mal etwas dreckiger sein kann, oder besser gesagt Konrad ist ein untypisches Bergwerk, welches sehr sauber ist. Es ist eher wie im Tunnelbau. Auf Robert Müser ist der ausziehende Schacht mit einer Tropfsteinhöhle zu vergleichen. Es ist sehr nass dort.
Das kann ich mir vorstellen. Und die Arbeit, die Sie unter Tage verrichtet haben, war bestimmt auch anstrengend, oder?
Ja, für die Männer war das eine superanstrengende körperliche Arbeit. Davor habe ich auch immer den größten Respekt. Solche Arbeiten könnte ich rein körperlich gesehen nicht verrichten. Ich habe natürlich immer versucht, so gut wie ich konnte mitzuarbeiten. Wenn die Jungs mit einem großen Bohrhammer gearbeitet haben, haben sie mir den Kleinen gegeben. Dann passte alles für mich wieder.
Da wird es auf Schacht Konrad jetzt wahrscheinlich etwas ruhiger sein, oder?
Naja, was heißt ruhiger?! Wir haben viel zu tun und ich muss auch immer mal wieder unter Tage.
Können Sie ungefähr sagen, wie viel Sie unter Tage und über Tage arbeiten?
Das ist ganz unterschiedlich. Im Moment bin ich viel im Büro und schreibe Dokumentationen. Ich war aber auch mal zwei Wochen am Stück unter Tage als die neue Arbeitsbühne eingebaut wurde.
Haben Sie aktiv beim Einbau der Bühne geholfen oder nur geschaut, dass alles nach Plan läuft?
In erster Linie habe ich den reibungslosen Ablauf sichergestellt. Wenn Fragen vor Ort aufkamen, konnte ich diese direkt beantworten und natürlich musste wieder alles dokumentiert werden. Aber klar, wenn Not am Mann ist, bin ich mir nicht zu schade mit anzupacken.
Was gefällt dir denn am besten an deinem Beruf?
Die Vielseitigkeit. Ich liebe die Abwechslung an verschiedenen Orten zu arbeiten und nicht nur im Büro zu sitzen.
Haben Sie während des Studiums schon praktische Erfahrung gesammelt oder wie kam es, dass Sie so zielstrebig bei REDPATH DEILMANN angefangen haben?
Während meines Studiums an der Uni in Aachen habe ich zwei Pflichtpraktika absolviert – eines bei der RAG in der Steinkohle und das andere bei Kali und Salz.
Und danach haben Sie sich dazu entschieden, lieber im Schachtbau zu arbeiten – zur Freude von REDPATH DEILMANN. Vielen Dank für das Gespräch!