Traumberufe - Kfz Mechatroniker (m/w/d) Anzeige

E-Mobilität hat hohen Stellenwert

Zwischen Getrieben, Motoren und einem Handwerk im Wandel: Tim Hane lernt den Beruf des Kfz-Mechatronikers beim Autohaus Sternpark.

Willi Hölter, Ausbilder im Berufsbildungszentrum in Soest, gibt Tim Hane nützliche Tipps für die im Mai und Juni anstehenden Prüfungen. FOTO GABI BENDER

Mit dem eigenen Auto zum Gardasee fahren – diesen Traum hat sich Tim Hane vor einiger Zeit erfüllt. Das Besondere daran: Der Wagen, mit dem der Auszubildende gemeinsam mit einem Freund nach Italien gefahren ist, ist bereits 1977 gebaut worden und damit ein echter Oldtimer.„Ich hatte schon immer Spaß daran, an Autos herumzuschrauben“, sagt der 20-Jährige. Mit der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker beim Autohaus Sternpark in Lippstadt hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. „Durch die Ausbildung auf der einen Seite und die viele Arbeit an meinem Oldtimer auf der anderen Seite kann ich sehr gut den Kontrast von der alten zur neuen Technik sehen. Im Laufe der Jahre sind die Fahrzeuge viel sauberer geworden, denn bei den Antriebskonzepten hat sich so einiges getan.“Auch die Ausbildung hat sich im Laufe der Jahre deutlich verändert. „Das Thema E-Fahrzeuge stellt einen sehr großen Teil der Ausbildung dar, was ich vorher gar nicht so erwartet hätte“, erzählt Tim Hane. „Wir hatten einige Lehrgänge zu den E-Fahrzeugen, bei denen wir unter anderem gelernt haben, wie E-Fahrzeuge funktionieren, welche Vor- und Nachteile sie haben und wie groß der Unterschied zu Fahrzeugen mit Verbrenner ist.“Als der 20-Jährige nach seinem Abitur die Ausbildung bei dem Lippstädter Mercedes-Benz-Vertragshändler angefangen hat, stellte er schnell fest, dass sich einige Vorurteile über den Beruf des Kfz-Mechanikers hartnäckig halten. „Es gibt immer noch einige, die denken, dass man sich ständig dreckig macht“, erklärt der Azubi mit einem Schmunzeln. „Wenn ich dann erzähle, dass es eigentlich ein sehr sauberer Beruf ist, bei dem man viel mit Technik zu tun hat, ernte ich immer noch erstaunte Blicke.“ Dabei werden die meisten Fahrzeuge, die mit unbekannten technischen Problemen in die Werkstatt kommen, erst einmal an den Computer angeschlossen. „Das Fahrzeug verrät einem schon sehr viel, sodass man erst mal die Technik für sich arbeiten lassen kann, statt wie früher direkt zum Werkzeug zu greifen.“Mit den Inhalten der Ausbildung hat sich auch das Anforderungsprofil geändert. „Das Lese-Verständnis ist wichtiger geworden“, sagt Willi Hölter, der beim Berufsbildungszentrum in Soest für die überbetriebliche Ausbildung des Kfz-Mechatronikers zuständig ist. „Die Azubis müssen sich während der Ausbildung ein sehr EDV-gestütztes Wissen anlesen und dieses dann in handwerkliches Arbeiten umsetzen – und das ist nicht einfach.“Mitbringen sollten Interessenten daher neben handwerklichem Geschick auch technisches Verständnis. Grundlagenwissen in Elektronik ist von Vorteil. „Geeignet ist der Beruf für weibliche und männliche Bewerber gleichermaßen“, so der 63-jährige Ausbilder, der sowohl Kfz-Mechaniker-Meister als auch Kfz-Elektriker-Meister ist. „Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass weibliche Auszubildende häufig mehr Ehrgeiz haben als ihre männlichen Kollegen.“Tim Hane bereitet sich derzeit auf seine vorgezogene Prüfung vor. Im Mai steht die Theorie auf dem Programm, im Juni die praktische Prüfung. „In der Ausbildung habe ich schon sehr viel gelernt“, resümiert der 20-Jährige, „Viel über moderne Technik, die Vernetzung in den Fahrzeugen und wie alles zusammenspielt.“Besonders interessant aber auch sehr komplex fand der Azubi das Thema BUS-Systeme, bei dem es um die Verknüpfung im Fahrzeug geht.Auch umweltschonende Aspekte kommen nicht zu kurz. „Wir arbeiten so nachhaltig wie möglich, trennen Gefahrenstoffe oder recyceln sie und achten darauf, dass wir in der Werkstatt nicht verschwenderisch damit umgehen.“Erste Pläne für die Zeit nach seiner Ausbildung hat Tim Hane auch schon gemacht. „Ich möchte mich weiter fortbilden und eventuell den Meister dranhängen oder ein Studium machen“, richtet er den Blick auf seine berufliche Zukunft.

Infos zur Ausbildung


Kfz-Mechatroniker werden


Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre

Monatliche Vergütung (ab 01.08.2022):
1. Jahr: 760 Euro
2. Jahr: 800 Euro
3. Jahr: 895 Euro
4. Jahr: 985 Euro

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2021 / Ausbildungsverträge insgesamt in der Innung Hellweg-Lippe:
117 (1. Lehrjahr) / 373 insgesamt

Berufsschulstandorte:
Hamm, Unna, Werne

Aktuell hat die „Kraftfahrzeug-Innung Hamm-Unna“ 146 Betriebe in ihren Reihen.

Der Kfz-Mechatroniker ist ein echter Experte in Sachen Fahrzeugtechnik - und zwar Hightech! Er versteht es, dass nach einer Reparatur oder Wartung Mechanik und Elektronik/Elektrik wieder perfekt zusammenspielen.

Das elektronische „Fine-Tuning“ muss stimmen und dazu muss der Kfz-Mechatroniker in der Lage sein, Steuergeräte auszulesen. Neben Diagnosearbeiten führen Kfz-Mechatroniker auch Reparatur-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durch. Kommunikation mit den Kunden und Kollegen spielt bei diesem Berufsbild eine wichtige Rolle.

Ausbildungsinhalte:
- Reparatur von komplex verknüpften Brems-, Lenk-, Getriebe- und Fahrwerksystemen
- Steuergeräte auslesen
- Fahrzeugdiagnose
- Wartungs-, Reparatur und Instandhaltungsarbeiten

Das braucht man:
Hauptschüler, Realschüler oder Abiturienten treffen mit diesem Auto-Beruf und seinen fünf interessanten Schwerpunkten eine sehr gute Wahl. Gut ist auch, wenn der Bewerber in den sogenannten MINT-Fächern (z.B. Technik, Mathe, Physik und IT) fit ist.

Spezialisierung:
Nach dem ersten Ausbildungsjahr erfolgt eine Spezialisierung in einem von fünf Schwerpunkten, der vor Ausbildungsbeginn festgelegt werden muss. Zur Wahl stehen:
- Personenkraftwagentechnik
- Nutzfahrzeugtechnik
- Motorradtechnik
- System- und Hochvolttechnik
- Karosserietechnik

Weitere Infos zur Ausbildung: www.wasmitautos.com

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Weitere Infos gibt es online auf

traumberufe-nrw.de.

Über den QR-Code gelangt man bequem auf die Seite.

Noch mehr Infos

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Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung am Montag, 21. März, in der Zeit von 17 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921/892-226 zur Verfügung.

Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna finden Sie jederzeit im Internet unter www.kh-hl.de/ausbildungsboerse.

Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die App „PASST!“ der Kreishandwerkerschaft.