BW Huckarde und Thomas Faust - eine Erfolgsgeschichte! Nach einer beachtlichen ersten kompletten Bezirksliga-Saison mit dem achten Rang schien die Sonne über Huckarde. Aber der Himmel hat sich leicht zugezogen. Nun ist Faust kein Wetterfrosch, sondern ein Trainerbär. Dieses oft als gemütlich geltende Tier, das aber äußerst angriffslustig sein kann, trifft es deutlich besser als ein quakender Frosch. Der Trainerbär sagt: „Wir müssen nach einer eher schlechten als guten Vorbereitung unbedingt die kommenden Wochen nutzen, um alle auf ein Level zu bekommen." Wäre Faust ein Wetterexperte, würde er wohl sagen, die Vorbereitung war nicht heiter bis wolkig, sondern nur wolkig, immerhin aber ohne Niederschlag.
Im Internet gibt es den Erklärbären, der komplizierte Dinge einfach erläutert. Das gelingt auch Faust, der es auf den Punkt bringt: „Jede Woche fehlen fünf bis sechs Leute. Kaum einer war die komplette Zeit da. Daher bin ich auch nicht glücklich über die vergangenen Wochen." Der latente Frust, der da durchkommt, erklärt sich auch ganz einfach: Faust-Trainingsbeteiligungen waren immer hoch. Dass jetzt Corona mit all den Folgen auch zu einer erhöhten Urlaubslust gerade in den Sommerferien führte (nicht nur in Huckarde), konnte aber auch ein Faust nicht verhindern: „Das führte auch zu insgesamt wenig erbaulichen Testspielergebnissen. Das gute 1:1 gegen Hombruch zum Anfang und das ordentliche 0:2 gegen den Kirchhörder SC, also zwei Landesligisten, nehme ich raus. Aber mich wurmt besonders, dass wir vorne im Abschluss viel zu selten treffen. Das muss schnell besser werden."
Gespräche vor der Saison laufen mit Thomas Faust sonst anders: Da redet er über Emotionalität, aber seit einigen Jahren auch über viele taktische Dinge. Er hebt Spieler hervor, er freut sich auf Gegner. Klar, ein Achter blickt bestimmt nicht automatisch nach vorne. Aber wenn er über die stärksten Teams der Liga spricht, sagt er: „Die Castroper Teams und Kurdistan Bochum. Wir sind schon glücklich, wenn wir wieder da ankommen, wo wir waren." Aber Faust wäre auch nicht Faust, traue er seine Mannschaft nicht doch etwas zu: „Wenn wir das nacharbeiten, haben wir wieder ein gutes Team. Wir hatten ja auch in den Tests mit den enttäuschenden Ergebnissen gute Phasen. Ziel muss es sein, das über die Spiel hinweg zu schaffen." Die Frage, welcher Spieler besonders Mut macht, lässt er dennoch unbeantwortet: „Ich kann wirklich keinen hervorheben."
BW ist bekanntlich eins drei Dortmunder von Teams, das in die Staffel 10 geht. Nach dem ersten Ärger haben Faust und Co. ihren Frieden mit dieser Entscheidung geschlossen: „Es kann ja sogar spannend sein, neue Gegner kennenzulernen. Wir kennen sie nicht, sie uns aber auch nicht. Und die Fahrten sind für uns auch gar nicht weiter. Nur fehlt natürlich das eine oder andere Lokalderby." Die große Unbekannte ist der erste Gegner nicht. BW beginnt gegen den TuS Hattingen. „Wir hatten mal vor eineinhalb Jahren einen Test gegen sie. Da ist Dirk Sörries, den viele aus Dortmund noch kennen, Trainer. Ich rechne mit einem Duell auf Augenhöhe." Und Augenhöhe klingt schon deutlich besser, denn Faust ist ja kein Frosch. Alexander Nähle