Anpfiff - Start der Amateurfussball-Saison Anzeige

In Brackel gibt's viel zu tun

FUSSBALL-LANDESLIGA 3: Die Vorbereitung verlief beim Dortmunder Landesligisten SV Brackel durchaus durchwachsen. Coach Giovanni Schiattarella steht eine Menge Arbeit bevor - doch es gibt auch Hoffnung.

Der SV Brackel will weit von unten fernbleiben. FOTO FOLTY

Die Vorbereitung zieht sich in die Saison. Mit dieser Erkenntnis ist Giovanni Schiattarella, Trainer des SV Brackel 06, vielleicht nicht alleine. Er weiß dafür den Stand seiner nach und nach erst aus Urlaub und Verletzungspausen wiederkommenden Spieler einzuordnen. „Bis alle das Niveau haben, um die Rolle zu spielen, die wir wünschen, ziehen noch ein paar arbeitsreiche Wochen ins Land."

Einordnen muss, so klar ist das zu formulieren, der Coach zum Teil heftige Vorbereitungsresultate. Da ist das Aus beim eigenen Turnier gegen den aufstrebenden Brackeler Lokalrivalen Dortmunder Löwen. Da waren deutliche Packungen (0:5 gegen Brünninghausen und 1:5 gegen Ligarivalen Kirchhörde), da folgte ein 1:4 beim Bezirksligisten TuS Eichlinghofen. Am Ende stabilisierte sich Brackel aber ein wenig mit einem „guten Auftritt beim 1:3 gegen Westfalenliga-Absteiger Hagen 11. „Unsere Antennen müssen jetzt oben sein, dass wir auch nach dem Start in der Meisterschaft viel zu tun haben. Ich bin mir aber sicher, dass wenn alle fit gewesen wären, hätten wir andere Ergebnisse." Schiattarella wiederholt die Forderung an seine Jungs, dass sie jetzt liefern müssen. Das heißt, bei den Spielern wird die Aussage ankommen: Wer spielen will, muss nacharbeiten.

Insgesamt, resümiert der Coach, habe die Vorbereitung einige Höhen, aber viele Tiefen gehabt. Den Schluss daraus hat er ja bereits formuliert. Es gibt aber auch ein paar Erkenntnisse, die durchaus Mut machen: Zwei der Neuen haben laut Coach das Zeug, „uns sofort weiterzuhelfen". Das sei erstens Achter Alex Gowik, der in guter Form viel Spielverständnis mitbringe. Wo er das herhat, dürfte Coach wissen. Vor seinem der Westfalia Wechsel zu Wickede war er Spieler unter Schiattarella. Dann nennt er den Offensiven Lennart Wesselmann, der im Angriff seinen Platz sicher haben und auch als Persönlichkeit das Format haben dürfte, den Abgang von Patrick Sacher (USA) zu kompensieren.

Ansonsten ist der manchmal impulsive Coach in wichtigen Fragen ein Hort der Geduld. Wenn es darum geht, seine jungen Leute weiterzuentwickeln, ihnen taktisches Verhalten, Antizipation oder Spielverständnis zu vermitteln, dann schwört jeder Spieler, der sich über Schiattarella äußert, fest auf den Trainer. Warum, das zeigen Beispiele wie diese: „Finn Herrlich war wegen des Studiums ein paar Wochen weg. Abdallah Abdallah ist erst seit ein paar Monaten in Deutschland. Der hat ganz andere Herausforderungen als gute Leistungen auf dem Fußballplatz. Gebt den Jungs bitte Zeit."

Wer so schützend über seine Spieler redet, der verteufelt sie auch nicht wegen ein paar  Vorbereitungsergebnisse. „Die Vorbereitungsspiele  sind in ein paar Wochen uninteressant, wenn wir ordentlich starten. Jetzt ist unser größter Gegner die Zeit. Für einige kommt das jetzt alles sehr früh. Wir unterschätzen daher Westfalia Wickede zum Saisonstart nicht. Das ist ein Westfalenliga-Absteiger." Alexander Nähle