Rafik Halim wird wohl niemals müde, die ganz großen Ziele des FC Brünninghausen zu leugnen. „Ganz ehrlich: Ich finde die Liga wirklich brutal. Dieses Jahr kann ich keinen Top-Favoriten nennen. Ich hoffe, dass es ein Vier- oder Fünfkampf wird an der Spitzen. Wenn wir da mitmischen, sind wir zufrieden", sagt der Trainer der Brünninghauser.
Dass der FCB das kann, bewies er in der vergangenen Saison, als er sich bis zum siebten Spieltag Platz eins dem schlussendlich vor überaus souveränen Meister TuS Bövinghausen behauptete. Genau die Konstanz, die die Elf vom Hombruchsfeld in dieser Zeit auszeichnete, ging im weiteren Saisonverlauf allerdings verloren. So blieb am Ende „nur“ der dritte Platz für Brünninghausen. Der zweite Rang, den sich die DJK TuS Hordel holte, hätte immerhin noch zu einem Aufstiegsspiel zur Oberliga berechtigt.
Ein Blick auf die Neuzugänge macht klar: Der FCB wird in der Saison 2022/2023 nicht darum herumkommen, Fragen nach genau jener Spielklasse, aus der er 2019 abstieg, zu beantworten. Zu gut sind einige der Neuzugänge.
Mit Kevin Brümmer hat sich die Elf von Halim und Spielertrainer Florian Gondrum gleich einen der besten Dortmunder Amateurfußballer der vergangenen Jahre geschnappt. Brümmer, der nach nach seinem Kreuzbandriss noch fit werden muss, hat für den ASC 09 in der Oberliga schon gegen ganz andere Kaliber überragt. Außerdem schlägt Silas Lennertz am Hombruchsfeld auf. Auch der 29-Jährige war schon für den ASC 09 aktiv - ebenso wie für die Jugenden von Borussia Dortmund und Schalke 04.
Mit Simon Rudnik, einem weiteren offensiven Mittelfeldspieler, kommt zudem ein Routinier aus der Kategorie direkt unter Brümmer. „Mit Simon Rudnik haben wir endlich unseren klassischen Zehner", sagt Halim. Brümmer und Rudnik, 30 und 31 Jahre alt, sind beinahe untypische Neuverpflichtungen Brünninghausen für Brünninghausen.
,,Ungeheure Qualität"
Daher überrascht es trotzdem kein bisschen, dass der FCB zusätzlich wieder eine ganze Menge Potenzial ins blau-weiße Boot geholt hat. William Valenti (21) überzeugte in der zurückliegenden Saison beim Landesligist SV Brackel, Finn Serocka (20) in der gleichen Liga beim Kirchhörder SC. „William bringt eine ungeheure Qualität mit. Darauf können wir uns echt freuen, der macht Spaß“, so Halim.
„Eigentlich verändert sich nicht so viel. Wir haben in der Tiefe und Breite einen besseren Kader. Wir wollten den Konkurrenzkampf erhöhen. Da war es in der letzten Saison schon so, dass uns ein bisschen die Hände gebunden waren, weil Alternativen gefehlt haben", sagt Rafik Halim.
Die beiden schwerwiegendsten Abgänge, die von David Vaitkevicius (zum ASC 09) und Jonas Telschow (TuS Bövinghausen), werden damit aufgefangen. Brünninghausen wirkt breit aufgestellt und bereit - für ein Aufstiegsrennen. Timo Janisch