Wieder einmal hat sich viel getan an der Eberstraße. Der Blick des Klubs, in dessen Logo die Sonne aufgeht, richtet sich von Jahr zu Jahr immer mehr in Richtung obere Tabellenplätze. In diesem Sommer kommen die Sonnenstrahlen wieder etwas weiter. Erstmals lassen sie das Wort „Aufstieg“ hell erleuchten. Doch der Klub selbst gibt sich zurückhaltend.
Dabei schloss der FC Roj schon die zurückliegende Bezirksliga-Saison als Vizemeister ab. In der Bezirksliga 9 ließen die Nordstädter dabei unter anderem Mengede 08/20 und den VfL Kemminghausen hinter sich - zwei Dortmunder Teams, die mit durchaus ernsthaften Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet waren. Doch es war der FC Roj, der sich mit 14 Punkten Rückstand auf den souveränen Meister FC Nordkirchen Platz zwei sicherte.
Doch der FCR wird sich neu beweisen müssen. Das fängt schon bei der Staffel an. Roj ist zurück in der Bezirksliga 8. Neben dem gebliebenen, aber verstärkten Dortmunder Fokus geht es von hier aus ostwärts statt wie in der Vorsaison westwärts. Von der Nordstadt aus geben die Roj-Akteure 2022/2023 also Mühlhausen, Massen oder Geisecke in ihre Navigations-Geräte ein statt Schwerin oder Stockum. Die großen Konkurrenten im Rennen um den Platz an der Sonne: vermutlich der VfR Sölde und die SG Massen. Ganz so weit ist Trainer Pietro Perrone aber noch nicht.
,,Bei den Spielern und Namen ist Platz eins oder zwei eigentlich ein Muss", sagt Perrone. Mit Namen meint der Coach vor allem Top-Neuzugang Mohamed El-Bouazzati. Der kommt von Oberliga-Absteiger Westfalia Herne und hat in seiner Vita 16 Drittliga- und 23 Regionalliga-Spiele stehen - ebenso wie zwei Deutsche Meistertitel mit der Jugend von Borussia Dortmund.
,,Es ist ein Kampfspiel"
Doch Perrone hatte noch nicht ausgesprochen: „Aber - und das betone ich - Namen bedeuten nichts. Gerade in der Bezirksliga ist es immer ein Kampfspiel." Die Einstellung müsse stimmen, um über die ganze Saison die notwendigen Punkte einzufahren. Denn so namhaft der Kader und so hoch dessen individuelle Qualität ist: Ein Durchmarsch wird es nicht für den FC Roj. Die Konstanz war in den vergangenen Jahren ein Problem, dem der Klub von der Ebertstraße regelmäßig begegnete. Der FCR war stets in der Lage, jeden Gegner zu schlagen aber eben nicht alle. „Die Einstellung muss stimmen, egal aus welcher Liga sie kommen. Dann kann man sich einen guten Platz erarbeiten“, sagt Perrone.
Die Vorbereitung auf die lange Saison mit 30 Spieltagen verlief schleppend“, wie Perrone es nannte. In der Viererkette drückte der Schuh, die Wunschlösung des Trainers lief bis Anfang August nicht einmal gemeinsam auf. Die Ergebnisse stellten Perrone trotz hoher Belastung und einiger angeschlagener Spieler aber zufrieden. Wenn der Biss bestehen bleibt dann geht die Sonne Ende Juni an der Eberstraße vielleicht auf. Timo Janisch