Der ASC 09 Dortmund bleibt sich treu. Trotz der starken Vorbereitung hebt niemand ab und schreit jetzt große Ziele heraus. „Wir wollen in erster Linie erstmal nichts mit dem Abstieg zutun haben“, sagt der Vorsitzende Michael Linke. Ähnlich hört es sich beim Sportlichen Leiter Samir Habibovic an: „Wir treten in der Oberliga immer an, um erstmal die unteren Plätze weit hinter sich zu lassen. Und dann schauen wir im Idealfall, wie weit es nach oben geht."
Seit Jahren geben die Verantwortlichen diese Zielvorgaben von sich. Sie werden nicht müde zu warnen, dass vor der Saison beim ASC niemand vom Aufstieg sprechen soll. Sie haben noch die Saison im Kopf, in der Trainer Daniel Sekic den Aufstieg als Ziel ausrief. Am Ende war der Klub froh, dass die Klasse gehalten wurde.
Ein Top-Neuzugang des ASC ist da schon etwas forscher als Linke und Habibovic. ,,Ich will oben mitspielen", sagt Ibrahim Bulut. Er muss jetzt nicht befürchten, dass er zum Rapport muss. „Das ist absolut okay, was Ibrahim sich wünscht", sagt Habibovic. Der Sportliche Leiter hat der Mannschaft eine neue Statik verliehen. Wurde in den vergangenen Jahren der Kader ausschließlich mit jungen Talenten verstärkt, so hat er diesmal auch gestandene Oberliga-Spieler verpflichtet.
Sogar zwei Kapitäne der Konkurrenz: Ibrahim Bulut und Raphael Gräßer. Bulut war der Leader bei der TSG Sprockhövel und Gräßer bei RSV Meinerzhagen. Beide hat Habibovic verpflichtet, um die Mannschaft besser zu machen und eine neue Hierarchie innerhalb des Teams aufzubauen. Beide haben in der Vorbereitung gezeigt, dass sie die gewünschten Verstärkungen sein können.
Bulut auf der Sechs
Bulut tritt auf der Sechs wie ein Boss auf. Er führt die Mannschaft. Er gibt den Takt vor, ruft seine Mitspieler auch mal zurück, sollte es ihm zu wild werden. Gräßer war zuletzt verletzt, hatte muskuläre Probleme. Ob er zum Start fit ist, ist ungewiss. Aber die Auswahl innerhalb des Teams ist groß, jede Position ist doppelt besetzt.
Und der Trainer Antonios Kotziampassis hat sich mal wieder nicht in die Karten schauen lassen. Er hat Spiel für Spiel fast komplett durchgewechselt. Eine Startelf für die Auftaktpartie in Siegen war nie zu erkennen. „Es ist meine Philosophie, allen Akteuren in der Vorbereitung die nötigen Spielzeiten zu geben, um sich zu zeigen und zu beweisen. So bleibt die Anspannung bis zum ersten Spiel hoch", erklärt der Coach, der in der vergangenen Spielzeit auf Rang sechs mit seinem Team auflief.
Und der Mannschaft ist in der Spielzeit 2022/23 mehr zuzutrauen als dieser Platz sechs. Bis auf Nils da Costa Pereira (SV Straelen) ist die Stammelf zusammengeblieben. Auch Kevin Brümmer (FC Brünninghausen) ist gegangen, der Ausnahmespieler stand in der Saison 2021/22 aufgrund eines Kreuzbandrisses aber nur einmal auf dem Feld.
Und durch die Verstärkungen wäre ein Top-Fünf-Platz des ASC keine Überraschung. Das untermauern auch die souveränen Auftritte beim Hecker-Cup, den das Team gewann. Der BSV Schüren im Halbfinale (3:0) und der FC Brünninghausen (4:0) im Endspiel waren eine Nummer zu klein. Auch im Westfalenpokal kam der ASC 09 Dortmund locker eine Runde weiter. 3:0 gewann das Team gegen den Landesligisten FC Epe, ohne sich groß zu verausgaben.
Gütersloh ist der Favorit
Habibovic sieht in dem FC Gütersloh, dem Aufsteiger TuS Bövinghausen und dem SC Paderborn II drei heiße Anwärter auf die zwei Aufstiegsplätze. Vor allem den FC Gütersloh hebt er hervor, den Klub, der mit einem Etat von 700.000 Euro in die Saison geht. Von solchen Zahlen ist der ASC ganz weit entfernt.