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Viktoria, die große Unbekannte

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: Wie entwickelt sich der Dortmunder Bezirksligist nach dem Total-Umbruch im Sommer? Wohin geht die Reise? Das neue Trainergespann hat eine Mammut-Aufgabe vor sich.

Mit diesem Kader startet Viktoria Kirchderne in die neue Saison. FOTO FOLTYNOWICZ

Die große Unbekannte zeigt sich nicht in vollendeter, aber in einer ersten einzuordnenden Form. Die große Unbekannte heißt Viktoria. Viktoria Kirchderne. Die neuen Trainer Manuel Gutt und Dominik Kooke (Foto) haben lange damit hinter dem Berg gehalten, ob eine und welche Mannschaft kommende Spielzeit Bezirksliga-Fußball an der Weiche spielen soll. Fast alle etablieren Kräfte weg, standen die ehemaligen Coaches der zweiten Mannschaft vor einer Mammut-Aufgabe. Zu was es letztendlich reicht, vermag das Duo nicht konkret vorherzusagen. Nur so viel: „Wenn wir der Mannschaft den Klassenerhalt nicht zutrauen, bräuchten wir gar nicht anzutreten", sagt Kooke. 

Also begannen die beiden schon früh, sich auf der Suche nach interessanten Spielern zu machen. Einigen aus der zweiten Mannschaft, einem ordentlichen B-Ligisten, trauten Gutt/Kooke den Sprung in die Bezirksliga zu. Um Christopher Selbach und Luka Jasika, die sich in der Vorbereitung hervorgetan haben, basteln die Trainer ein Team. In der Vorbereitung mit vielen Niederlagen, aber laut Trainern zum Teil ordentlichen Leistungen, zeigte sich die Mannschaft zunehmend fit und ließ auch die Köpfe nie hängen. Denn klar ist: Das wird ein weiter Weg zur Bezirksligatauglichkeit. Normalerweise wähnte Kooke das Team auf diesem Weg schon etwas weiter: „Das 1:7 gegen Westfalia Wickede, die - wie wir komplett neu aufgestellt sind, war da aber ein Rückschritt."

Dominik Kooke

Trotz vieler positiver Bewertungen hat das Ganze derzeit noch Grenzen. Aber es gibt eben auch einige Argumente für ein Gelingen: „Wir sind regelrecht begeistert, wie schnell die Jungs zueinander gefunden haben. Da hat sich schon ein Mannschaftsgefühl entwickelt." Und ganz wichtig: „Wir haben Jungs geholt, die wirklich etwas aus sich und dem Team machen wollen. Das spüren wir. Daher sehen wir die vergangenen Wochen trotz der Testspiele positiv. Denn trotz der schwierigen Situation ist den Trainern wichtig: „Das ist Fußball und Freizeit. Bei uns darf und soll jeder lachen, wenn er in den Einheiten auch die notwendige Ernsthaftigkeit mitbringt."

Spaß und Ernsthaftigkeit

Die kommt wohl dadurch, dass die Kirchderner nur  das Testspiel gegen den Dorstfelder SC gewannen. Und doch kennt Kooke eine einfach klingende Lösung, wie die Spieler aus Willen, Spaß und Ernsthaftigkeit Erfolg machen können: „Training, Training, Training!" Wenn sie da regelmäßig mitmischen, gerät das Konstrukt nicht so schnell ins Wanken. ,,Unser Vorstand hat sich bewusst für diesen Weg entschieden. Wir spüren großes Vertrauen." Damit nennt Kooke einen Vorteil, den manch ein Konkurrent nicht hat. Geduld könnte sich auszahlen. Dann ist die große Unbekannte vielleicht sogar die große Überraschung. Alexander Nähle