Im Süden. Der Klimawandel wird unsere Friedhöfe verändern. Manche typischen und womöglich lieb gewonnenen Blumen, Stauden und Gehölze könnten seltener werden dafür kommen neue Sorten hinzu. Die Spuren von Hitze und Dürre werden an den Grabstätten vielerorts sichtbar sein.
Welche Pflanzen mit Trockenheit gut klar kommen testen die Wiesbadener Matthew Friedhofsgärtner Lynch und Stefan Grob: In Reih und Glied stehen 72 mit Holz eingefasste kleine Versuchsbeete auf dem Friedhof in Biebrich. Jede vierte Reihe wiederholt sich die Bepflanzung, mal wachsen rot blühende Blumen in den Kästen, mal Stauden oder Bodendecker. Manche bekommen pro Gießgang zehn Liter Wasser, manche fünf Liter und einige nichts. Die Kernfrage ist, wie ein Grab auch ohne viel Gießen gut aussehen kann.
In den Kästen wachsen Begonien, Zauberschnee, Hainsimsen und eine besonders hitzeresistente Christusdorn-Variante, die mit wenig Wasser auskommt. Dass Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Parallel werden auch Temperatur und Niederschlagsmenge an den Versuchsfeldern gemessen.
Künftig würden auf Friedhöfen Pflanzen verschwinden, die auf längere Trockenperioden empfindlich reagieren, so Peter Houska von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.