Im Süden. Schöner Blumenschmuck, stimmungsvolle Musik, andächtige Worte: So wünschen sich Angehörige die Beerdigung ihrer Lieben. Ein wesentlicher Bestandteil der Beisetzung, der mindestens genauso wichtig ist, aber eher selten in Erinnerung bleibt – zumindest, wenn alles reibungslos funktioniert – sind die Sargträger. Sie geleiten den Verstorbenen auf seinem letzten Weg zum Grab.
Dass es aktuell ein Problem ist, Menschen zu finden, die diese unentbehrliche Tätigkeit ausführen möchten, bestätigen einige Bestattungsinstitute. Bei einer Erdbestattung benötigt man sechs Träger, bei einer Urnenbeisetzung zwei. „Es gibt keine festen Zeiten, und mal ist mehr, mal weniger zu tun“, sagt eine Bestatterin. Generell sei im Winter mehr zu tun. Die Tätigkeit als Sargträger ist Learning by Doing. „Wir haben kein Übungsgrab“, sagt eine Mitarbeiterin. Zur Vorbereitung könne ein neuer Sargträger eine Beerdigung begleiten, und er sei nie auf sich allein gestellt – schließlich ist er einer von sechs.
Für den Personalmangel gebe es zwei Gründe: Ein Eichensarg kann 70 Kilo wiegen, dazu kommen Beschläge und die verstorbene Person. „Das macht man keine zehn, fünfzehn Jahre“, sagt ein Bestatter. Und der Begriff „Sargträger“ schrecke viele ab. Bestatter Harald Fromm bevorzugt das Wort „Bestattungshelfer“.