Im Süden. November, das ist auch der Monat von Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag, viele Menschen besuchen die Gräber von verstorbenen Angehörigen oder Freunden.
„Gleichzeitig wird zu diesen Terminen der nicht winterharte Sommerflor von den Gräbern geräumt. Und sie werden mit einer frischen Bepflanzung auf den langen, dunklen Winter vorbereitet“, sagt Andreas Mäsing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhofskultur.
Dazu gehört traditionell, ein Gesteck auf die Grabstelle zu legen oder zu stellen, damit sie auch während der kalten Jahreszeit, wenn Blumen leicht erfrieren, geschmückt ist. Zwar gibt es in Gärtnereien, Blumengeschäften und auch Supermärkten viele fertige Gestecke zu kaufen – aber es geht auch individueller. Wenn man das Material für ein Grabgesteck aus dem eigenen Garten zusammensammelt und den Schmuck selbst gestaltet, statt fertige Dekorationen zu kaufen, kann dies das Gefühl der Verbundenheit verstärken – und es ist nachhaltiger.
Die Zweige, Früchte und Blüten für die Dekoration können im Garten geerntet werden. Beim Heckenschnitt fallen beispielsweise jede Menge Zweige von Koniferen und Immergrünen an. „Triebe von Efeu, Kirschlorbeer, Stechpalme und Äste von Nadelbäumen, wie Tanne, Fichte, Scheinzypressen und Lebensbaum bilden das Grundgerüst für das Bouquet“, erklärt Andreas Mäsing. Dazwischen leuchten ein paar Hagebuttentriebe und Zweige mit Zieräpfeln. Einen besonderen Aspekt bringen trockene Fruchtstände ins Spiel.
Tanja Hrovat, Gärtnerin bei Garten Tulln, bevorzugt die trockenen Fruchtstände der Kardendistel. „Diese trockenen Samenstände lassen den Aspekt der Vergänglichkeit aufleben“, sagt sie. Christine Gall, ebenfalls Gärtnerin bei Garten Tulln, empfiehlt letzte Rosenblüten zusammen mit Blütenständen von Fetthenne und Herbstastern. dpa