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Fleißige Insekten

Friedhöfe gelten als Orte der Stille und Entspannung. Sie sind aber auch Naturoasen. FOTO ADOBE STOCK

Der Friedhof ist eine Schatzkiste für Flora und Fauna - besonders für Bienen und Insekten ist er wichtiger Lebensraum.

Wer einen Friedhof besucht, möchte trauern, der Verstorbenen gedenken oder einfach innehalten und sich besinnen. Friedhöfe gelten als Orte der Stille und Entspannung. Sie sind aber auch Naturoasen, die eine bunte Vielfalt zeigen.

Es ist kein Wunder, dass sich im „Ökosystem Friedhof" zahlreiche Tiere und Pflanzen angesiedelt haben. Insbesondere auf Friedhöfen mit altem Baumbestand gibt es eine große biologische Vielfalt. Heimische Laubbaumarten spenden zum Beispiel nicht nur wohltuenden Schatten bei Hitze, sondern dienen einer Vielzahl von Tieren als Unterschlupf.

Auf Mauern aus Naturstein und alten Grabsteinen gibt es häufig Moose und Flechten. Dort finden Kleinstlebewesen sehr gute Lebensbedingungen.

Wer ein mit blühenden Pflanzen dekoriertes Grab einmal näher betrachtet, entdeckt sicherlich auch die ein oder andere Biene oder Hummel und kann beobachten, wie sie bei der Nahrungssuche ihre für die Natur äußerst wichtige Bestäubungsarbeit vollzieht. Vögel finden auf Friedhöfen ein reichhaltiges Nahrungsangebot vor, und wegen einer Vielzahl von Brutmöglichkeiten können sie sehr artenreich und auch zahlreich auf diesen ruhigen Flächen existieren.

Arten wie die Amsel, das Rotkehlchen, der Zaunkönig oder viele Vertreter aus der Familie der Meisen sind über das ganze Jahr hinweg dem Friedhof treu. Und auch Säugetiere wie der Igel, der Siebenschläfer, die Haselmaus oder Fledermäuse bewohnen den Friedhof.

Besonders Friedhofsgärtner wissen um den hohen ökologischen Wert von Friedhöfen. Schließlich sind oftmals sie es, die mit ihrem Fingerspitzengefühl und ihrer Kreativität diesen friedlichen Oasen ein Gesicht verleihen - sei es bei der Gestaltung einzelner Gräber oder des Rahmengrüns.

Doch nicht nur Friedhofsgärtner, sondern jeder Hinterbliebene kann einen Beitrag zum Schutz der Bienen leisten. Denn für die Grabbepflanzung steht eine breite Auswahl an bienenfreundlichen Pflanzen zur Verfügung. Die Palette reicht dabei von A bis Z - von blühenden Adonisröschen (Adonis vernalis) bis hin zu der Zwergmispel (Cotoneaster), einem blühenden Bodendecker. Diese Blütenvielfalt liefert nahezu das ganze Jahr über Nahrung. Beliebt sind Zwiebelblüher im Frühjahr wie Krokusse und Schneeglöckchen, im Sommer Hortensien und Lavendel. Aber auch im Herbst liefern die Blüten von Glockenheide (Erica gracilis) und Christrose (Helleborus niger) Futter für viele Bienen. GdF