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Neugestaltung des Marktplatzes in Schwerte: Aufwertung der Stadtmitte

Die lang geplante Neugestaltung des Marktplatzes befindet sich im vollen Gange - Neugestaltung von Gehwegen und Straßenflächen, Verbesserung der Beleuchtung, Anpassung von Verkehrsführungen und Parkmöglichkeiten.

Die Kirche am Markt wirkt von den Bauarbeiten recht unbeeindruckt. FOTO C. LUKAS

Die Neugestaltung des Marktplatzes ist keine Idee mehr. Am 11. April wurde symbolisch der erste Spatenstich ausgeführt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde setzte Stadtoberhaupt Dimitros Axourgos höchstselbst den Spaten an, um die Bauphase eines Projektes einzuleiten, welches im September 2018 seinen offiziellen Anfang mit einem Ratsbeschluss bezüglich einer Neugestaltung des innerstädtischen Platzes genommen hat.

Seither ist viel über das Projekt geredet und auch gestritten worden. In Ratssitzungen, Ausschusssitzungen, im Rahmen von diversen Bürgerbeteiligungen. Da wurden nicht nur freundlich Ideen ausgetauscht, manch eine Idee wurde durchaus hitzig infrage gestellt.

Mangelnde Transparenz kann man der Verwaltung im Rahmen dieses Planungsprozesses nicht vorwerfen, schließlich wurde sogar die Auswahl der neu zu pflanzenden Bäume in der Öffentlichkeit ebenso diskutiert wie die zu verlegenden Pflastersteine.

Mehr Veranstaltungsfläche

Am Eingang der Baustelle hängt ein Plan, der Auskunft darüber erteilt, wie der Platz neu gestaltet werden soll. FOTO C. LUKAS
Am Eingang der Baustelle hängt ein Plan, der Auskunft darüber erteilt, wie der Platz neu gestaltet werden soll. FOTO C. LUKAS

„Es gab die Sorge", so Bürgermeister Dimitros Axourgos im Livestream-Interview mit dieser Zeitung nach dem symbolischen Spatenstich, dass sich der Platz beispielsweise in eine Betonwüste verwandeln könnte." Eine Sorge, die, so das Stadtoberhaupt, inzwischen wohl ausgeräumt werden konnte. Die Neugestaltung, so der Bürgermeister, wird der Innenstadt ein Mehr an Veranstaltungsfläche bieten können, Wasser- und Stromanschlüsse sorgen dafür, dass für Großveranstaltungen keine externe Versorgungslogistik mehr herangeschafft werden muss, die Verweildauer soll gestärkt werden; für die angrenzende Gastronomie wird sich nach der Fertigstellung der Platz für außengastronomische Angebote vergrößern.

Sivita Karakus vom am Marktplatz angrenzenden Café Herrlich sieht die Zukunft eher optimistisch und bleibt gelassen bezüglich der zu erwartenden Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten. ,,Ich sehe in den Plänen ganz klar eine Aufwertung des Platzes", sagt die Gastronomin, „und wenn er fertig ist, wird unsere Außengastronomie dadurch attraktiver."

Die Schwerterin hat allerdings einen Vorteil, den andere Anrainer nicht unbedingt haben. Sie kann während der Bauarbeiten ihre jetzige Außengastronomie quasi einmal ums Eck verlegen, sprich, selbst wenn vor ihrem Haus gebuddelt wird, kann sie bei schönem Wetter Gäste draußen bewirten. Das ist vielleicht nicht hundertprozentig perfekt, wenn etwa laute Maschinen zum Einsatz kommen - aber die sind ja keine 24 Stunden im Einsatz.

Lo'Canta-Chefin Ayşe Yilmaz sieht weit weniger optimistisch in die Zukunft. „Wir haben gerade die Pandemie überstanden, die für uns verdammt hart gewesen ist“, erzählt die Inhaberin der Tapas-Bar / des Café-Restaurants. Die Pandemie, die Inflation: ,,Und nun kommt die Baustelle direkt vorm Haus. Die späten Frühlingstage und der Sommer sind für uns sehr, sehr wichtig, weil etwa über den Radweg viele Besucher spontan bei uns einen Halt einlegen." Die fallen wohl bald weg, wie auch die Außenbestuhlung kaum mehr möglich sein wird.

Neugestaltung mit Fördermitteln verbunden

Nun hat es Stimmen gegeben, die einen späteren Baubeginn dem Beginn im April vorgezogen hätten. „Wir haben die Arbeiten schon einmal verschoben“, so der Bürgermeister auf diese Kritik, „die Neugestaltung wird außerdem mit Fördermitteln unterstützt und die sind mit einem Zeitplan versehen, sodass wir die Bauarbeiten nicht noch länger hinausschieben können."

Immerhin konnte in Gesprächen mit den Marktleuten eine Lösung gefunden werden. Die Stadt wollte sie vors Rathaus an Markttagen holen, die Marktbesteller allerdings haben den Wuckenhof vorgezogen. Nach Ansicht von Dimitros Axourgos eine gute Entscheidung.

Die Werbegemeinschaft Schwerte steht hinter dem Bauprojekt, so Peter Rienhöfer am Rande des symbolischen Spatenstichs im Kameragespräch mit dieser Zeitung. „Für größere Veranstaltungen war der Markt so, wie er ist, nur schwer nutzbar. Das wird besser. Wir freuen uns darauf, dass wir da in Zukunft eine bessere Infrastruktur haben." Die Bedenken der Gastronomen und Kaufleute am Markt versteht er allerdings gut. Am Ende ist es wichtig, dass das Endergebnis stimmig ausfallen wird und alle vom neuen Platz profitieren werden.

Die Neugestaltung des Marktplatzes in Schwerte sieht unter anderem die Neugestaltung von Gehwegen und Straßenflächen vor, die Schaffung von Grünflächen und Aufenthaltsbereichen, die Verbesserung der Beleuchtung, die Anpassung von Verkehrsführungen und Parkmöglichkeiten sowie die Integration von Sitzgelegenheiten und Spielplätzen.

Barrierefreiheit qewährleisten

Ein wichtiges Ziel ist eine umfängliche Barrierefreiheit zu gewährleisten. So wird etwa von der Tiefgarage in Zukunft ein Fahrstuhl direkt auf den Platz führen. Auch für Menschen mit Behinderungen oder Familien mit Kinderwagen sollen Stolperstellen beseitigt werden.

> Das Spatenstichvideo samt Interviews gibt es im Internet unter:
https://t1p.de/marktplatzschwerte
> Ausführliche Informationen über die Geschichte der Planungen, aktuelle Baustandsmeldungen und einen Livestream auf den Platz findet man derweil unter:
https://mitten-in-schwerte.de

Von Christian Lukas