Die Vielfältigkeit des Maurerberufs hat Johannes Mengelkoch seit jeher begeistert. Der väterliche Maurerbetrieb liegt nur wenige Meter vom Wohnhaus entfernt, sodass sich der Junior regelmäßig auf dem Betriebsgelände umgesehen und seinem Vater und den Maurern bei der Arbeit über die Schulter geschaut hat. „Ich habe auch schon früh geübt selbst zu mauern und bin mit dem Radlader über den Hof gefahren“, erinnert sich der Schüler.Derzeit macht er ein Schulpraktikum bei seinem Vater Georg Mengelkoch, der sich vor rund 20 Jahren selbstständig gemacht hat. Nach der Schule möchte er ebenfalls eine Ausbildung zum Maurer machen. „Danach möchte ich erst einmal ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor ich dann auch den Meister mache, damit ich später die Firma von meinem Vater übernehmen kann“, plant Johannes Mengelkoch.Die Freude darüber, dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt, ist Georg Mengelkoch deutlich anzusehen. „Mein Großvater war auch schon Maurermeister und so bleibt die Tradition in der Familie,“ sagt der Bauunternehmer, der derzeit fünf Mitarbeiter hat. Gerne hat er den Nachwuchs in den Ferien schon mal mit zu der einen oder anderen Baustelle genommen, bei der er dann interessiert zugeschaut und am liebsten selbst direkt mitangepackt hätte.„Mir macht es einfach Spaß mitanzupacken und das ist eine wichtige Voraussetzung, die man mitbringen sollte, wenn man Maurer werden möchte“, findet der Junior. „Es gibt immer viel zu tun und man sollte aufmerksam sein, wer wo gerade Hilfe benötigt und wen man gerade wie unterstützen kann.“ Außerdem sollte man wetterfest sein. „Als Maurer verbringt man geschätzt 80 Prozent der Arbeitszeit draußen“, sagt Johannes Mengelkoch. Wenn der Neuntklässler seinen Mitschülern erzählt, wie vielfältig der Beruf ist, sind diese oft überrascht. „Der Beruf heißt zwar Maurer, aber man macht viel mehr als nur zu mauern.“
Als Maurer hat man mit vielen verschiedenen Werkstoffen zu tun. „Wir arbeiten nicht nur mit Steinen und Mörtel“, verrät Georg Mengelkoch. „Bei Einschalungen benötigen wir beispielsweise Holz und die Fundamentkörbe, die bei uns zum Einsatz kommen, sind aus Stahl.“ Auch Lehm als umweltfreundlicher und nachhaltiger Baustoff wird immer wieder angefragt.
Denn Nachhaltigkeit ist auch im Baugewerbe ein wichtiges Thema. Was bei der einen Baustelle als Abfall übrigbleibt, wird bei einer anderen gebraucht. „Bauschutt wird beispielsweise gerne beim Straßenbau genutzt“, berichtet Johannes Mengelkoch. „Aus Bauschutt kann Schotter hergestellt werden, der unter anderem beim Bau einer Straße untergemischt wird, bevor der abschließende Asphalt oder ein anderer Straßenbelag aufgetragen wird.“
Maurer tragen auch zum Werterhalt von Häusern bei. „Im Laufe der Jahre fallen an jedem Gebäude große und kleine Reparaturen an“, erklärt Georg Mengelkoch. „Wenn diese Schäden, etwa am Putz in den Kellerräumen, an Fassaden oder auch direkt am Mauerwerk, fachgerecht behoben werden, dann erhalten wir damit die Bausubstanz und die Qualität des Gebäudes dauerhaft.“
Noch mehr Infos
Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung am Dienstag, 19. April, in der Zeit von 17 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921/892-226 zur Verfügung.
Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna finden Sie jederzeit im Internet unter www.kh-hl.de/ausbildungsboerse.
Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die App „PASST!“ der Kreishandwerkerschaft.
Infos zur Ausbildung: Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer werden
Berufe: Maurer-/in sowie Beton- und Stahlbetonbauer/-in
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Monatliche Vergütung:
1. Jahr: 905 Euro
2. Jahr: 1230 Euro
3. Jahr: 1495 Euro
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2021 / insgesamt in Ausbildung: 17/ 39
Berufsschulstandort: Soest, Dortmund, Werne
Aktuell hat die Baugewerbe-Innung Hellweg-Lippe 76 Mitgliedsbetriebe.
Maurer/innen stellen Rohbauten für Wohn- und Geschäftsgebäude her. Zunächst betonieren sie das Fundament, dann mauern beziehungsweise betonieren sie Außen- und Innenwände sowie Geschossdecken oder montieren diese aus Fertigteilen. Für Betonarbeiten fertigen sie Schalungen oder montieren Schalungssysteme. Sie setzen Bewehrungen ein, die sie aus Betonstahl zum Teil selbst anfertigen. Sie mischen Beton oder verarbeiten fertig gelieferten Transportbeton. Den frischen Beton bringen sie in die Schalungen ein und verdichten ihn. Teilweise verputzen sie auch Wände, verlegen Estriche oder bauen Dämm- und Isoliermaterialien ein. Darüber hinaus führen sie Abbruch- und Umbauarbeiten durch. Bei Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten stellen sie Bauschäden und deren Ursachen fest und beheben diese.
Beton- und Stahlbetonbauer/innen bauen Beton- und Stahlbetonkonstruktionen, zum Beispiel für Brücken, Hallen und Hochhäuser. Sie montieren oder fertigen Schalungen und Stützgerüste an, biegen und flechten Stahlbewehrungen, die Betonbruch verhindern sollen, und bauen die Bewehrungen in die Schalungen ein. Sie stellen Betonmischungen her oder verarbeiten fertig gelieferten Transportbeton.
Den frischen Beton bringen sie in die Schalungen ein und verdichten ihn durch Stampfen und Rütteln. Nach dem Erhärten entfernen sie die Schalungen und bearbeiten bei Bedarf die Betonoberflächen. Sie montieren Betonfertigteile und dichten Betonbauwerke ab, dämmen und isolieren diese. Außerdem sanieren sie Schäden an Betonbauteilen.
Weitere Infos zu den Berufen unter: www.bauberufe.net
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