1 Daniel Börger, der Video-Chef
Daniel Börger – der rastlose Architekt der bewegten Bilder bei den Ruhr Nachrichten. Wer ihm begegnet, merkt schnell, dass er nicht nur seinen Beruf mit großer Begeisterung ausübt, sondern dass er auch privat mit viel Herzblut bei der Sache ist. Gerade hat er gemeinsam mit seiner Frau ein Haus aus dem Jahr 1954 erworben und steckt mitten in der Renovierung. „Das geht doch alles nicht so einfach, wie man es sich vorstellt“, sagt der 45-Jährige, während er von den Überraschungen erzählt, die ein solches Altbauprojekt mit sich bringt – von historischen Zeitungsseiten unter alten Dielen über den damaligen BVB-Trainer Ottmar Hitzfeld bis hin zu unvorhergesehenen Komplikationen.
Zu Hause hat Familie Börger alle Hände voll zu tun. Für die siebenjährige Maja und die vierjährige Lana bedeutet das Alltag zwischen Schule, Kindergarten und den unvermeidlichen Herausforderungen des Familienlebens. Doch selbst im Trubel bleibt Daniel Börger bodenständig und findet in Chaos und Planung seinen eigenen Rhythmus. Beruflich ist er seit Februar 2021 sozusagen das Herz des Videobereichs der Ruhr Nachrichten. „Wenn man es so sieht, ist das Video neben Text und Foto unser drittes Standbein in der Berichterstattung“, erklärt er. In seiner Position als Head of Video ist er weit mehr als nur ein Koordinator; er ist ein Mentor für seine Kollegen, die den Beruf häufig „nicht mit dem Handy oder mit der Kamera, sondern mit dem Stift in der Hand gelernt haben.“ Er selbst hat Erfahrungen bei einem großen TV-Sender gesammelt.
Den Balanceakt zwischen Beruf und Privatleben meistert Daniel mit einer bewundernswerten Gelassenheit. Eine Sportart, die ihm und seiner Frau sportlichen Ehrgeiz bietet, ist Badminton. Auf die Frage, wer von den beiden der bessere ist, sagt er mit einem Augenzwinkern: „Ich hätte es von mir aus nicht angesprochen, aber der Punktestand spricht für meine Frau.“
Der größte Vorteil von Videos im Journalismus? „Wir können eine Nachricht über unserem Internetauftritt rn.de schneller senden als die Zeitung im Briefkasten liegt,“ sagt er. Und das Schönste: „Jeder Zeitungsabonnent hat kostenlos Zugriff darauf.“
2 Julia Segantini, Reporterin
Julia Segantini schreibt am liebsten über interessante Menschen und gutes Essen. Und das mit Liebe. „Wenn ich etwas esse, was mir gut schmeckt, macht mich das wirklich glücklich“, sagt die 29-Jährige. Das höchste aller Gefühle sind „Tortellini in brodo“, die ihre italienische Nonna immer dann kochte, „wenn sie zeigen wollte, dass sie mich liebt“. Und das kam oft vor. „Wenn ich diese Tortellini esse, bin ich wieder 7 Jahre alt und sitze an ihrer Zitronentischdecke in Verona.“
Doch auch interessante Menschen liegen der jungen Redakteurin am Herzen. „Mit 18 wollte ich auf gar keinen Fall etwas mit Journalismus machen“, erzählt sie. Grund war ein missglücktes Praktikum in einer PR-Abteilung. Doch zum Glück für Julia und die Welt folgten elf Jahre mit vielen weiteren Stationen – über ein Studium „IrgendwasmitMedien“ in Siegen und Essen, über die Uni-Zeitung „aktuell“, über Jobs als Freie Texterin bis zur Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund. Zwischendurch arbeitete sie in der Gastronomie, verkaufte BVB-Fanartikel am Stadion, wollte Regisseurin werden.
„Vielleicht wäre ich auch eine gute Therapeutin geworden“, sagt sie, „ich fühle mich gerne in Menschen ein und kann das auch ganz gut.“ Eine großartige Voraussetzung für ihre tägliche Arbeit in der Redaktion, denn dort schreibt sie – neben den Restaurant-Checks – am liebsten über Menschen und ihre Schicksale. In ihrem Leben selbst spielen Punkrock, grüner Tee und feministische Diskussionen (gerne auch mit ihrer Mutter) eine große Rolle. Zuletzt die Frage nach der Liebe. Darf man schreiben, dass Julia ihren Herzensmenschen vor kurzem im Team der Ruhr Nachrichten fand? Man darf. Mit diesem Herzensmenschen wohnt sie seit kurzem in Dortmund, eine Zitronentischdecke aus Italien ziert den Küchentisch.
3 Verena de Azevedo, die Gestalterin
Wer durch die Ruhr Nachrichten blättert und dabei auf kunstvolle Illustrationen oder präzise Bildbearbeitungen stößt, hat womöglich die kreative Handschrift von Verena de Azevedo vor sich. Als Grafikerin ist sie ein wichtiger Bestandteil der Redaktion und verleiht dem geschriebenen Wort visuelle Farbe und Ausdruckskraft.
Diese außergewöhnliche Kreativität wurde vielleicht schon in ihrer Kindheit geweckt, und heute lebt Verena ihren künstlerischen Traum mit Herz und Seele aus. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt sie. Mit ihren 41 Jahren jongliert sie charmant zwischen digitalen Kollektionen und familiären Verpflichtungen. Ihr humorvolles Augenzwinkern lässt erahnen, dass es immer wieder neue Projekte gibt, die sie mit ihrer Vision bereichert. Verena sieht sich als unverzichtbare Unterstützung für die Redakteure der Zeitung und begeistert sich besonders für die Gestaltung historischer Beilagen wie der vorliegenden 75-Jahre-Ausgabe der Ruhr Nachrichten.
Auch privat ist Verena sehr kreativ und eng mit ihrer Familie und ihren Haustieren verbunden. Ihre Zeit verbringt sie gerne mit ihrer jungen Tochter und ihrem Hund Bea, einem 15-jährigen spanischen Straßenhund. „Es war Liebe auf den ersten Blick. Anders als bei meinem Mann“, lacht sie. Der Garten ist für Verena ein Refugium, in dem sie der Natur nahe sein kann. Früher fand sie sportlichen Ausgleich im Handball, einem Hobby, das sie viele Jahre mit Leidenschaft betrieb.
Verena hat eine starke Verbundenheit zur gedruckten Zeitung und schätzt deren physische Präsenz in einer zunehmend digitalen Welt. Sie ist der Meinung, dass Printprodukte trotz der digitalen Zukunft ihre Bedeutung nicht verlieren sollte und empfindet das Rascheln und den Geruch von Papier als unentbehrlich.
Seit sechs Jahren ist Verena fester Bestandteil der Ruhr Nachrichten, wobei sie ihrer Leidenschaft bereits vorher bei einer anderen Zeitung nachging. Ihre kontinuierliche Hingabe und Kreativität machen sie zu einer geschätzten Kollegin und zur kreativen Seele der Redaktion. Inmitten des technologischen Wandels bleibt Verena ein Symbol für die Verbindung von Beruf und Leidenschaft.
4 Svenja Kleinrahm, die Community-Managerin
Was ist ein passendes Emoji für Svenja Kleinrahm? Das ist einfach: das lachende Gesicht mit Freudentränen. Hätten Emojis Sound, käme ein markantes Lachen hinzu.
Ist Svenja da, kann man sie hören. Weil sie gerne lacht, weil sie eine raumfüllende Stimme hat und weil sie irgendwann ihren Hund ruft: „Looookiii“. Den Sound kennt hier im Medienhaus jede und jeder.
Loki ist gut erzogen und gehört wie Svenja zum Team der NSA. Das ist bei den Ruhr Nachrichten kein Geheimdienst. Die „North Star Agency“ (NSA) ist ein einprägsamer Begriff für die Digital-Agentur, die im Medienhaus die Herzkammer der digitalen Transformation bildet. Digital-Unternehmen orientieren sich gerne an einem „North Star“, dem Nord- oder genauer Polarstern, damit alle auf ein Ziel hinarbeiten. Was macht Svenja hier? Sie ist die Chefin der Emoji-Pros, könnte man sagen. Seriöser formuliert: Die 31- jährige Dortmunderin ist die Leiterin des Social-Media- und Community-Teams. Was das macht, kommt gleichť zunächst: Wie wird man Chefin eines solchen Teams?
Svenjas Werdegang hat Umwege genommen, nicht untypisch für die Generation der Digital Natives. Jura-Studium in Greifswald, nicht aus Paragrafen-Liebe, sondern weil der beste Freund dort Biologie studierte. Das Studium lief gut, doch es fehlte die Leidenschaft. Die hatte sie schon seit der Jugend für Digitales und für Marketing. Zurück in Dortmund machte Svenja aus der Leidenschaft einen Beruf und wurde Kauffrau für Marketingkommunikation. Bereits während ihrer Ausbildung bei einem Keynote-Speaker brachte sie dessen Unternehmen auf Instagram. Innerhalb eines Jahres gelang es ihr, 10.000 Follower zu gewinnen. „Ich habe gemerkt, dass ich ein Händchen dafür habe“, sagt sie. Der Erfolg prägte ihren weiteren Werdegang. Nach ihrer Ausbildung blieb Svenja zwei weitere Jahre bei dem Unternehmen und konzentrierte sich auf Social Media.
Bevor sie vor gut drei Jahren bei den Ruhr Nachrichten begann, arbeitete sie noch ein paar Monate als Social-Media-Managerin bei einem Hundefutterhersteller. Besonders interessant: Svenja war zuständig für das Petfluencer-Marketing. Petfluencer sind Hunde oder Katzen auf Instagram oder TikTok. Das funktioniert. Menschen mögen das. Tiere vielleicht auch. Und natürlich ist Loki auf Instagram. Suchen Sie mal nach ki_the_elo ;-).
@loAm 1. August 2021 begann Svenja als erste Community-Managerin in der Geschichte des Medienhauses Lensing. Unter Community-Management versteht man das Moderieren von Kommentaren, zum Beispiel auf Facebook. Das ist harte Arbeit. Und wichtig, um die Glaubwürdigkeit einer Medienmarke auch in den sogenannten sozialen Netzwerken zu pflegen.
Schnell zeigte sich, dass die Ruhr Nachrichten eigentlich mehr wollten. Und Svenja mehr mitbrachte: Das Social-Media-Management ist heute ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit. Sie steuert neben dem Community-Team die Social-Media-Redakteurinnen und -Redakteure, die in enger Zusammenarbeit mit den Redaktionen den Lokaljournalismus in die sozialen Netzwerke erweitern. Junge Menschen haben erste Berührungen mit den Ruhr Nachrichten oft nicht mehr über die klassische Zeitung, sondern über Instagram, Facebook oder TikTok.
„Was ist hier eure Aufgabe?“ Svenja: „Wir bringen hochwertigen Lokaljournalismus zu den Menschen, die sich überwiegend über das Smartphone informieren. Wir zeigen, dass die Ruhr Nachrichten für Glaubwürdigkeit und spannende, gut recherchierte Nachrichten stehen. Wir, Moment mal, Looookii …“
5 Alina Jacobs, die Assistentin
Alina Jacobs ist Teamassistenz in der Chefredaktion der Ruhr Nachrichten. Die 23-Jährige, die „fast 24“ ist, beteiligt sich maßgeblich daran, dass die Rahmenbedingungen der Redaktionen stimmen. Alina ist seit drei Jahren im Unternehmen. In ihrer Rolle kümmert sie sich um diverse Aufgaben. Sie betreut die freien Mitarbeiter, kümmert sich um Praktikantenbewerbungen oder sorgt dafür, dass die eingehenden Rechnungen pünktlich bezahlt werden. Sie organisiert aber auch Schulungen wie „Mobile Reporting“ oder „Presserecht“. Alina sagt über ihre Arbeit: „Ich mache ja so viele Kleinigkeiten am Tag und ich finde, das ist dann einfach diese Abwechslung aus den ganzen Tätigkeiten, die das große Ganze bilden. Und das finde ich halt am coolsten.“
In ihrer Freizeit kocht Alina gerne gemeinsam mit ihrer Mitbewohnerin - „Am liebsten geschmackvolles Gemüse“ -, hat eine Vorliebe für Fantasybücher und liebt es, ins Kino zu gehen. Zu ihrer Filmauswahl sagt sie: „Mit meinem Vater schaue ich gerne alberne Filme und mit meiner Mutter dürfen es auch Marvel-Filme über Superhelden sein. Und mit meinen Freunden gehe ich in ganz unterschiedliche Filme. So wird es im Kino nie langweilig“ Alina mag keine Überraschungen. Zumindest nicht telefonisch. Wenn auf der Arbeit das Telefon klingelt, denke ich „Oh Gott, was kommt jetzt wieder? Denn manchmal rufen mich auch Leserinnen und Leser an, die sich beschweren wollen. Und das natürlich auch dürfen.“ Für die Beantwortung der Frage, ob sie ihre Arbeit mag, braucht Alina keine Bedenkzeit: „Total Yeah“, schießt es aus ihr heraus.
6 Birgit Schlomberg, die Vernetzerin
Von den 75 Jahren Ruhr Nachrichten hat Birgit Schlomberg mehr als die Hälfte aus dem Inneren des Medienhauses erlebt. Mit Blick auf ihr eigenes Leben sind die Ruhr Nachrichten ein großer Teil ihrer Lebensgeschichte. Die RN gehören zur Familie - wie ihr Mann und ihre drei Söhne. Birgit hat Cyan im Blut. Cyan nennen die Drucker das Blau der RN.
Die 58-jährige Dortmunderin arbeitet im Team Marketing. Hier geht es um Veranstaltungen, um Leseraktionen, um das Bild, das Menschen im Kopf haben, wenn sie an die Ruhr Nachrichten denken. „Birgit, was verbindest du mit der Marke Ruhr Nachrichten?“ Sie muss nicht lange überlegen: „Vertrauen, Wissen, Nähe“, sagt sie. Über sich selbst sagt sie: „Ich bin keine Marken-Queen.“ Sie sieht ihre Arbeit in der Verbindung mit Kunden, begleitet große Events wie die City-Ring-Konzerte, den Sportler des Jahres oder das BVB-Weihnachtsingen.
Marketingleiter und eine -leiterin kamen und gingen. Birgit war da. Und blieb. Sie ist seit 1986 im Haus. Nach dem Abitur in Dortmund wollte sie BWL studieren, machte vorab ein Praktikum im RN-Marketing. Das war der Anfang. Statt BWL-Studentin wurde sie Verlagskauffrau. Sie arbeitete im Service-Center, wo sie die Kundinnen und Kunden erst richtig kennen- und lieben lernte. Birgit entwickelte sich weiter. Sie betreute im Team große Veranstaltungen in der Westfalenhalle: Tina Turner, die Simple Minds, Holiday on Ice, das Sechstagerennen … alles Termine im RN-Marketingkalender, bei denen sich RN-Leser als „VIPs“ fühlen durften. Birgit sorgte für den jährlichen Helau-Besuch des Dortmunder Karnevalsprinzenpaares in der RN-Geschäftsleitung und für Autogrammstunden, zum Beispiel mit Katarina Witt im RN-Service-Center.
Nach der Eröffnung des Lensing-Carrée 2013 kümmerte sie sich gemeinsam mit Christian Bonefeld um die Vermarktung der Konferenzetage. Viele Kundinnen und Kunden, die hier Veranstaltungen im Herzen der Stadt buchen, kommen ins LCC Lensing-Carrée Conference Center - aber eigentlich kommen sie zu Christian und Birgit.
Was bringt die Zukunft? Die starke Marke Ruhr Nachrichten bleibt, auch im digitalen Leben. Und im echten Leben ist Birgit gerade dabei, mit dem Lensing-Media-Port-Team das neue Medienquartier im Hafen zu planen und zum Leben zu erwecken. Cyan kommt zum Jahreswechsel an den Kanal. Und Birgit mit.
7 Jörg Euler, der Logistiker
Über 1500 Zeitungs-Botinnen und -Boten sind in den frühen Morgenstunden unterwegs. Bei wirklich jedem Wetter. Meist in Stockdunkelheit. Sechsmal in der Woche. Das ganze Jahr. Puh! Der Mann, der all diese Menschen auf ihren vielen Wegen steuert, ist Jörg Euler. Unser Geschäftsführer der Lensing Logistik für die Bereiche Dortmund, Lünen und Schwerte. Was auch ein harter Job ist. Jede Nacht kann das Handy gehen, weil irgendwas zu regeln ist. Und irgendwas ist immer. „Ich nehme das Handy mit in die Sauna“, sagt er. Seine Frau und er lieben Fernreisen, einmal waren sie auf Fuerteventura. Eher ein Nahziel für die beiden. „Da muss ich nicht noch einmal hin“, meint Jörg Euler. Klar ist für ihn, dass er im Urlaub „wech muss“. Denn wenn er hier ist, dann nimmt er das Handy mit in die Sauna. Seine Frau, eine Kölnerin, hat er übrigens in der Dominikanischen Republik kennengelernt. Logistik hat er von der Pike auf gelernt. Zu Fuß. Mit 16 von der Schule, dann Dienstleistungsfachkraft im Postvertrieb. Dann Posthauptschaffner zur Anstellung. Dann Postoberschaffner auf Lebenszeit. Und als die Post nicht reichte, machte er abends das Abi nach, kündigte bei der Post, studierte Wirtschaft und Sozialwissenschaften. Seine Diplomarbeit hatte den Schwerpunkt Logistik. Nach dem Studium folgte ein Intermezzo bei Wohnwagen Weippert in Kerken. Und dann ging’s vor 20 Jahren los bei Lensings. Was er spannend findet? Den Umgang mit den vielen unterschiedlichen Menschen, seinen Teamleitern und den vielen Botinnen und Boten, die diese Arbeit brauchen. Und wir sie. Kein Tag ist wie der andere. Wie viele Lensingianer ist Jörg Euler heimatverbunden. Aufgewachsen in Dortmund-Lanstrop, wo er heute wieder lebt. Und jeden kennt. 25 Jahre BVB-Dauerkarte, anfangs auf der Süd, jetzt Osttribüne. So ist er. Und so sind wir.
Wolfram Kiwit und Jens Ostrowski