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FC Brünninghausen: Mit mehr Flexibilität in die Oberliga

FUSSBALL-OBERLIGA: "Richtige Persönlichkeiten", "krasse Individualisten" und ein talentiertes Eigengewächs sollen dem FC Brünninghausen helfen, als Aufsteiger die Klasse zu halten

Das Abenteuer Oberliga: Mit diesem Team geht es der FC Brünninghausen an. FOTO SCHÜTZE

Sie haben es geschafft. Nach langem Zittern und dem Umweg über die Relegation hat der FC Brünninghausen den Aufstieg in die Oberliga geschafft. 2019 stieg der FCB aus dem Oberhaus ab, nun glückte die Rückkehr. „Du hast immer den Atem von Türkspor gespürt“, sagt Brünninghausens Trainer Rafik Halim. Erst am vorletzten Spieltag hatte der FCB die Tabellenführung und damit den direkten Aufstieg an den Dortmunder Mitaufsteiger verspielt

Auch auf die Kaderzusammenstellung hatte die lange Unsicherheit natürlich Auswirkungen. „Wir haben für die Westfalenliga geplant“, sagt Halim. Einen beachtlichen Umbruch vollzog Brünninghausen trotzdem. 13 Abgänge hatte der FCB zu beklagen. Darunter einige, die eine durchaus wichtige Rolle in der Aufstiegssaison gespielt haben, etwa Lukas Ziegelmeir als Macht im Defensivzentrum oder Silas Lennertz. Besonders schwer wiegt allerdings die künftige Abwesenheit von Unterschiedsspieler Kevin Brümmer. Nach seinem Kreuzbandriss hat einer der besten Dortmunder Amateurfußballer der vergangenen Jahre seine Karriere beendet.

Natürlich waren Halim, sein spielender Trainerkollege Florian Gondrum und der Sportliche Leiter Thomas Behlke aber alles andere als untätig. Tomislav Ivancic von Westfalenligist Concordia Wiemelhausen und Hayrullah Alici (Türkspor Dortmund) bezeichnet Halim als „richtige Persönlichkeiten auf dem Platz“. Die wird Brünninghausen in der höheren Liga wohl gut gebrauchen können. Tom Lorenz (Westfalia Rhynern) soll in der Verteidigung Ruhe ausstrahlen

Wie so oft schreckte Brünninghausen aber nicht davor zurück, einige junge Spieler zu verpflichten, die Am Hombruchsfeld Raum zur Entwicklung bekommen. Armen Maksutoski (Türkspor Dortmund), Alwin Weber, Leonard Onofaro (beide SC Neheim) und Maciel Bokemueller (FC Roj) fallen in die Kategorie „Straßenfußballer“, wie Halim sagt. „Das sind krasse Individualisten“, so der Trainer. Worauf er hinaus will: Die Mischung könnte in Brünninghausen stimmen. Am meisten beeindruckt habe das Trainerteam allerdings Melih-Celik Akay, der aus der eigenen U19 ins Oberliga-Team gestoßen ist.

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Flexibler Fußball spielen

„Das ist schon eine Riesen-Aufgabe“, sagt Halim zu dem Umbruch, der er gemeinsam mit Gondrum anleitet. Schließlich steht dem FCB nicht nur ein personeller, sondern auch ein systematischer Wandel an. „Das hat sehr viel Zeit eingenommen in der Vorbereitung“, sagt Halim. Sein Team soll künftig flexibler Fußball spielen und auch das offensive Umschaltspiel forcieren. „Wir haben sonst immer attraktiven Offensivfußball gespielt, wollten die Mannschaft sein, die den Ball hat. Das wird uns in der Oberliga nicht immer gelingen“, sagt Halim. Dem FC Brünninghausen steht der Schritt vom dominanten Top-Team zum möglichen Abstiegskandidaten bevor.

Das weiß auch Halim. Falsche Erwartungen hat in Brünninghausen wohl niemand. „Klar wollen wir eine entspannte Saison haben. Aber wir stellen uns auch darauf ein, dass es ein Kampf bis zum Ende wird“, sagt Halim. Schafft der FCB irgendwie den Klassenerhalt, gilt die Saison als Erfolg. Konkurrenzfähig wird das Team sein. Ob der Klassenerhalt aber frühzeitig gelingt oder zur Hängepartie verkommt, vermag niemand so recht zu sagen. Wie bereits der FCB für die Oberliga ist, weiß auch Halim noch nicht: „Das werden wir erst in den kommenden Tagen beantworten können“, sagte er wenige Tage vor Saisonstart. Timo Janisch