Kunstfreunde kennen die Galerie an der Hohen Straße 25. Dort war„Galerie und Rahmen Dalberg“ beheimatet. Rahmen gibt es bei „Masou-Art“ seit Juni nicht mehr, dafür aber viel Kunst - gemalt von Masou Ramezanipour in Acryl, Öl oder Mischtechnik auf Leinwand, abstrakt oder mit Ornamenten, fotorealistische Porträts ebenso wie Landschaftsmalerei.
Mit der Galerie hat sich die junge sympathische Frau einen Traum erfüllt. Vor 20 Jahren ist sie aus dem Iran nach Dortmund gekommen, hat hier Kunst studiert und arbeitet in Schwerte als Kunstlehrerin. Gemalt hat sie schon als Jugendliche im Iran, aber da durfte sie nicht malen, was sie wollte. Frauen durfte sie zum Beispiel nicht so porträtieren, dass man sah, wie schön sie sind. Auch Bilder, auf denen Frauen mit offenen Haaren zu sehen waren, durften die Künstler dort nicht malen. „Solche Bilder wurden auch in Ausstellungen beschlagnahmt“, erzählt Masou Ramezanipour.
Frauenporträts auf Wunsch
Schöne Frauen zu porträtieren holt sie nun nach: In ihrer Galerie hängt auch eine Porträt-Serie. Masou Ramezanipour malt diese Bilder auch im Auftrag - fotorealistisch. In ihrer Galerie kann man sehen, wie ähnlich die Leinwand-Porträts den Fotovorlagen sind. Wer also ein besonderes Geschenk sucht - bei Masou-Art findet er es.
» Ein Bild soll ein besonderes Gefühl vermitteln, wenn man draufschaut.«
Von einem eigenen Atelier hat Masou Ramezanipour schon lange geträumt. Nachdem sie im April einen Wettbewerb gewonnen hat, bei dem die Stadt Dortmund der Siegerin die Miete für ein Jahr bezahlt, ist sie auf die Suche gegangen und hat zufällig im Vorbeifahren die leer stehende ehemalige Dalberg-Galerie gefunden. Seit Juni arbeitet Masou Ramezanipour auf den 83 Quadratmetern. „Die Galerie ist größer als meine erste Wohnung“, sagt sie. Feste Öffnungszeiten hat die Galerie nicht, weil die Mutter von zwei kleinen Töchtern auch als Lehrerin arbeitet. Aber nach Vereinbarung kann man sie im Atelier besuchen. Und wer kommt, wird staunen über die Bilder, denn die sind fantastisch.
„Kunst für zu Hause“
Hervorragende fotorealistische Landschaftsmalerei wie ein filigraner Fichtenwald oder eine Meeres-Szene - hängt in ihrer Galerie. Und eindrucksvolle abstrakte Malerei. Masou Ramezanipour malt alle Bilder auch im Auftrag, dann passt sie Formate und Farben dem Wohnstil der Käufer an. Sie besichtigt auf Wunsch die Räume der Kunden und malt die Bilder dann so, dass sie in den Wohnräumen harmonisch wirken. „Kunst für zu Hause“ möchte Masou Ramezanipourmalen und das gelingt ihr hervorragend. In ihrer Galerie hängen viele schöne Bilder, die man am liebsten alle mitnehmen und aufhängen möchte.„Ein Bild soll immer ein besonderes Gefühl vermitteln, wenn man drauf schaut“, wünscht sie sich.
Dieses besondere Gefühl stellt sich auch ein, wenn man auf Bilder von Masou Ramezanipour schaut, auf denen Ornamente dominieren. „Meine Mutter hat Teppiche geknüpft. Als Baby habe ich im Iran auf den Teppichen gelegen und habe immer Ornamente gesehen“, sagt sie. Erst mit 21 Jahren ist sie der Liebe wegen nach Dortmund gezogen. Jetzt möchte sie sich in der Dortmunder Kunstszene stärker vernetzen. Und noch in diesem Jahr starten die ersten Kunstkurse, in denen Erwachsene malen lernen. Erfahrungen hat Masou Ramezanipour bereits als Volkshochschul-Dozentin gesammelt. Malen und Ausstellen in einer Galerie - und für ihre beiden Töchter ist in einer kleinen Mal-Ecke auch noch Platz. Masou Ramezanipour lebt ihren Traum - auf den Leinwänden und im Leben.
Julia Gaẞ