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Lecker und günstig essen - dank Unkräutern

Unkraut - ein Wort, das den lebenswilligen Kräutlein da draußen nicht gerecht wird. Immerhin steckt das Grünzeug voller gesunder Inhaltsstoffe. Daher unser Tipp: Den Wildwuchs in der Küche verwerten.

Leckere „Unkräuter“: Sauerampfer (oben), Gundelrebe (oben links), Beinwell (oben rechts), Brennnessel (unten links) und Giersch (unten rechts). FOTOS (5) ADOBE STOCK

Im Frühling beginnt wieder die Gartenzeit. Vieles blüht, vieles wächst - darunter auch die unbeliebten „Unkräuter“ wie Brennnessel oder Giersch. Meistens zückt man dann das Unkrautmesser und es geht den kleinen grünen Vandalen an den Kragen. Der Weg führt dann oft in die Biotonne.

Viel zu schade, denn Wildkräuter stecken voller gesunder Inhaltsstoffe. Viele Pflänzchen schmecken zusätzlich noch richtig lecker. Also zwei gute Gründe, von der Biotonne abzudrehen und stattdessen die Küche anzusteuern. Wir stellen ein Küchen-Wildkräuter paar vor - und ein paar schnelle und einfache Rezepte.

Beinwell

Obwohl Beinwell zu den Raublattgewächsen gehört, verändert sich die Oberfläche der Blätter beim Kochen oder Panieren. Beinwell enthält Allantoin, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Kieselsäure. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe hat die Pflanze eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Nur zu viel sollte man von der Pflanze nicht essen, da sie auch Pyrrolizidinalkaloide enthält. In kleinen Mengen kann man aber die vor allem jungen Blätter genießen. Sie sollen sogar wie Kalbsfleisch schmecken.

Brennnessel

Sie ist überall und kann fies brennen. Die gute Nachricht: Wer auf Rache sinnt, kann die Gartenbrennnesseln einfach aufessen. Das bringt sehr viel Eiweiß und Mineralien. Und man kann viel von der Brennnessel verwenden: Blätter, Samen und sogar die Stiele, denn die Brennhaare verlieren in Öl oder beim Blanchieren ihre Wirkung.

Gundelrebe

Ein bezauberndes Wildkraut, denn im Frühling hat die Gundelrebe zarte blauviolette Blüten, die dem Garten Farbe verleihen. Auch die inneren Werte stimmen: Ätherische Öle und Gerbstoffe machen das Kraut sehr gesund, es enthält sogar den speziellen Bitterstoff Glechomin. Für Menschen sind Bitterstoffe klasse. Vorsicht aber bei Hund und Pferd: Für die scheint Glechomin giftig zu sein. Alle anderen profitieren von Geschmack und Heilwirkung des Krauts. Die jungen Blätter haben einen frischen, minzigen Geschmack. Wer sie in Schokolade taucht, hat so ein gesundes After Eight.

Giersch

Ebenfalls ein hartnäckiges Kräutlein, das Gartenliebhaber oft in Tränen gestürzt hat. Mit Weinen ist nun Schluss, denn der Giersch kommt einfach unters Messer. Danach werden Sie nicht nur den restlichen Giersch im Garten, sondern auch Bäume ausreißen können, denn: Giersch enthält sehr viel Vitamin C, viermal so viel wie eine Zitrone und doppelt so viel wie Rosenkohl.

Sauerampfer

Die Inhaltsstoffe des Sauerampfers sind abwehrkraftstärkend und helfen bei äußerer Anwendung gegen Hautkrankheiten. Geschmacklich erinnert das Kraut an grüne Äpfel. Im beginnenden Frühling schmeckt Sauerampfer am besten. Wegen der sauren Komponenten wird er gerne zu Fisch gegessen.

Von Mareike Hanke