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Mütterzentrum Dortmund: Eulen und Lerchen helfen bei der Kinderbetreuung

Im Mütterzentrum Dortmund laufen die Fäden des Projekts "Eulen und Lerchen" zusammen, das Eltern, Kinder und Betreuer zusammenbringt. Projektkoordinatorin Nina Tollkötter berichtet.

Die ehrenamtlichen Betreuungspersonen übernehmen die Randzeitenbetreuung in den Familien. FOTO LWL-KLINIK

Im Mütterzentrum Dortmund laufen die Fäden des Projekts „Eulen und Lerchen“ zusammen, das Eltern, Kinder und Betreuer verbindet. Petra Zimmermann hat mit einer der Koordinatorinnen des Projekts, Nina Tollkötter, gesprochen. 

Frau Tollkötter, was ist das Projekt Eulen und Lerchen?

Eulen und Lerchen richtet sich an Eltern, die im Schichtdienst arbeiten, die betreuungspflichtige Kinder haben, aber kein ausreichendes Unterstützungsnetzwerk in Dortmund. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, kommen unsere ehrenamtlichen Betreuungspersonen nach Hause, kümmern sich um das Kind, bringen es zur Betreuungseinrichtung. Am Nachmittag holen sie das Kind oder die Kinder ab und betreuen es, bis ein Elternteil nach Hause kommt. 

Wer sind die Eulen und Lerchen im Normalfall?

Oft sind es ältere Personen, die aktiv sein und sich einbringen wollen. Sie sehen den Bedarf der Familien, teilweise auch aus ihrer eigenen Erfahrung mit der Kinderbetreuung. 

Nina Tollkötter FOTO PRIVAT
Nina Tollkötter FOTO PRIVAT

Gibt es besondere Voraussetzungen?

Bieten Sie spezielle Qualifizierungen an? Freude am Umgang mit Kindern ist eine wichtige Voraussetzung, um als Eule oder Lerche tätig zu werden. Und wir fordern ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis an. Es gibt eine kleine Schulung, angelehnt an die Qualifizierung der Kindertagespflege. Grundlagen wie Kindeswohl, Kinderschutz, Kommunikation, Kultursensibilität und Grenzen werden in unseren Schulungen angesprochen.

Das sind zehn Stunden Schulung hier vor Ort, vier Stunden Erste-Hilfe-Kurs. Die meisten haben schon Erfahrungen gesammelt, gerade Rentnerinnen haben ja häufig eigene Kinder großgezogen.

Wir bauen auch ein enges Verhältnis zu den ehrenamtlichen Betreuungspersonen auf, weil wir sie eng begleiten. Wir bieten regelmäßig Austauschtreffen für unsere Eulen und Lerchen an. 

Wie kann man sich als ehrenamtliche Betreuungsperson bei Ihnen bewerben?

Am besten zunächst telefonisch. Dann laden wir die potenzielle Betreuungsperson hier ins Mütterzentrum ein. Wir haben einen kleinen Fragenkatalog entwickelt.

Da geht es um die persönliche Motivation und darum, wie alltägliche Situationen mit Kindern erlebt werden. Während der Schulung lernen wir uns noch besser kennen. Dann gehen wir auch das Matching mit der Familie an.

Das erste Kennenlernen findet bei der Familie zuhause statt und wird von uns begleitet. Wenn alles passt, sind wir zukünftig im Hintergrund als Ansprechpartner da, alles andere liegt individuell bei den Familien und Betreuern.

Ganz oft entstehen enge-Bindungen zwischen den Betreuungspersonen und den Familien. Da geht es am Ende gar nicht mehr nur um diese Randzeitenbetreuung, sondern dann wird sich auch gegenseitig geholfen.

Wir haben auch sehr viele Frauen mit Migrationserfahrungen. Hier tragen die ehrenamtlichen Betreuungspersonen ganz viel zur Integration bei, zum Beispiel durch Unterstützung bei konkreten Fragen, wenn etwa Informationen aus der Schule oder der Kita nicht so gut verstanden werden. 

"Wer jetzt sagt, das ist genau mein Ding: Melden Sie sich bei uns im Mütterzentrum"

Wie alt sind die betreuten Kinder?

Das Projekt läuft für Kinder im Alter zwischen 0 und 13 Jahren. Die meisten Kinder, die wir im Moment im Projekt haben, sind im Grundschul- oder Kita-Alter.

Wie viele Familien haben Sie momentan im Projekt?

Aktuell sind es 34 Familien. Im September bekommen wir voraussichtlich sieben dazu.

Wir haben über 50 ehrenamtliche Betreuungspersonen. , die sich regelmäßig engagieren. Für das Ehrenamt gibt es eine Aufwandsentschädigung. 

Woher kommen die Betreuer im Normalfall?

Es sind hauptsächlich Menschen, die in Dortmund wohnen. Es engagieren sich viele Rentner, aber auch Studierende und einige berufstätige Personen.

Suchen Sie Männer oder Frauen?

Wir freuen uns über jede Bewerbung! In der Vergangenheit haben sich weitestgehend Frauen beworben, aber wir haben auch schon zwei Männer im Team. 

Gibt es Rückmeldungen von den Betreuenden?

Sie sind froh, dass sie eine sinnvolle Tätigkeit gefunden haben. Teilweise verlegen sie private Termine, um eben diese Randzeitenbetreuung möglich zu machen. Und da merkt man einfach auch, was da für eine Bindung entsteht.

› Kontakt: Mütterzentrum Dortmund. Nina Tollkötter, Tel. (0231) 99 78 96 55, EMail: kontakt@muetterzentrum-dortmund.de, www.muetterzentrum-dortmund.de