In der Regel haben gerade ältere Kinder ein Gespür dafür, was sie sich selbst zumuten können. Man sollte sie daher einfach fragen, ob sie bei der Aufbahrung vom Verstorbenen Abschied nehmen und an der Beerdigung teilnehmen wollen. Natürlich hängt es auch vom Alter und dem Wesen ab, wie ein Kind mit Trauer umgeht. Doch eine behutsame Konfrontation mit der Realität hilft auch Kindern, den Tod besser zu verarbeiten. „Gerade beim Thema Trauer ist es wichtig, die Kinder einzubeziehen – ohne sie dabei zu überfordern“, sagt Trauertherapeut Roland Kachler.
Vorbereiten und begleiten
Wenn das Kind mitkommen möchte, sollten Erwachsene es auf die Bestattung und Trauerfeier vorbereiten. Also vorher erklären, wie alles abläuft. Das gibt Kindern Sicherheit. „Eltern können zum Beispiel mit dem Kind schon vorher zum Friedhof gehen und erklären, dass dort dann der Opa oder die Oma begraben wird“, sagt Kachler. Er begleitet als Psychologischer Psychotherapeut Menschen in Trauersituationen.
Gut ist auch, wenn ein Kind Handlungsoptionen hat, es also etwa eine Blume und ein selbst gemaltes Bild auf den Sarg legen kann. Und: „Für Kinder kann es hilfreich sein, wenn sie ihr Schmusetier und vielleicht ein Malbuch zur Beerdigung mitnehmen können“, rät Kachler.
Wichtig ist, dass auch während der Beerdigung jemand das Kind begleitet. Das gilt insbesondere, wenn man größere Gefühlsausbrüche bei nahen Angehörigen erwartet, etwa weil die Mutter oder der Vater oder ein Geschwisterkind gestorben sind. „Dann sollte sich eine entferntere Angehörige, etwa eine Tante, um das Kind kümmern“, sagt Kachler. Die Tante kann das Kind aus der Situation herausnehmen, wenn es ihm zu viel wird. „Auch das ist völlig in Ordnung“, so der Trauertherapeut. „Denn alle Reaktionen eines Kindes in einer Verlustsituation sind erlaubt.“
Kinder trauern anders
Grundsätzlich trauern Kinder anders als Erwachsene. Die kindliche Trauer zeigt sich oft sprunghaft: Die Kinder weinen und im nächsten Moment sind sie wieder fröhlich. Sie agieren oftmals spontan, ziehen sich zurück oder sind aggressiv. Wenn Angehörige stark mit der eigenen Trauer beschäftigt sind, spüren Kinder das sehr genau. Daher könne es vorkommen, dass Kinder die eigenen Trauergefühle leugnen, um Angehörige nicht zusätzlich zu belasten. dpa
"Grüne Linie" setzt auf Umweltschutz
Friedhöfe sind Oasen in der Stadt.
Im Süden. In einer Gesellschaft, in der Umwelt- und Klimaschutz immer wichtiger werden, kann auch das Lebensende, der allerletzte Fußabdruck, unter ökologischen Aspekten betrachtet werden. Doch wie nachhaltig sind Bestattungen?
Vor diesem Hintergrund hat sich das Bestatter-Netzwerk „Grüne Linie“ den gesamten Bestattungsprozess vor Augen geführt, analysiert und ökologisch bilanziert. Dabei wurden nicht nur die Friedhöfe betrachtet, sondern auch Gärtner und Steinmetze und vor allem die Bestatter und deren Lieferanten selbst.
Der Friedhof bleibt das zentrale Element der Überlegungen: Am besten möglichst nahe liegend gewählt, bietet er Vorteile einer guten Infrastruktur mit kurzen und damit emissionsarmen Überführungsfahrten für den Bestatter und kurzen Anfahrtswegen für die Trauergäste. Zudem wird der Friedhof als Biotop mit einem großen Baumbestand und seiner Artenvielfalt gestärkt. dpa