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Die Pfingstrose: Die Lebensretterin

Im Schnittblumenstrauß sind die Pfingstrosen ebenso wie im Beet ein Hingucker. Die meisten blühen in Weiß-, Rosa- oder zarten Rot-Tönen.

Die Pfingstrose blüht wunderschön - meist aber nach Pfingsten. FOTOS GASS

Die Pfingstrose hält sich nicht immer an den Kalender. Aber die ersten Exemplare öffnen pünktlich an diesem Pfingstwochenende ihre Blütenköpfe.

Die Pfingstrosen sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Pfingstrosengewächse. Diese Gattung umfasst 32 Arten. Die bekanntesten Sorten sind Stauden, also ausdauernde krautige Pflanzen, deren oberirdische Sprosse im Winter absterben; daneben gibt es auch verholzende Arten und Sorten, die meistens als Halbsträucher, seltener als Sträucher, wachsen. Ausgangsformen der Kultursorten sind fast immer gärtnerische Züchtungen der Gemeinen Pfingstrose und der Milchweißen Pfingstrose.

Die kleine Gruppe halbstrauchiger chinesischer Arten, bekannt als „Strauch-" oder „Baum-Päonien" bilden bis etwa 2,5 Meter lange Sprossachsen, die verholzen. Alle Arten und -Sorten sind sommergrün. Die Blüten aller Pfingstrosen verbreiten einen intensiven Duft.

Heimat Eurasien

Die Sorten der Strauch- und tragen die Baumpäonien größten und prächtigsten Blüten aller Pfingstrosen. Sie sind zumeist gefüllt, manchmal bis über 20 Zentimeter groß und besitzen gerüschte oder gekräuselte Kronblätter.

Die ursprüngliche Heimat der Pfingstrose ist Eurasien.

Bis auf zwei an der Westküste Nordamerikas heimische Arten stammen alle Pfingstrosen-Arten aus den gemäßigten Klimazonen und subtropischen Klimazonen Eurasiens. Einige Arten gedeihen aber auch in stärker kontinentalen Gebieten Sibiriens und Ostasiens. Verbreitungsschwerpunkt sind jedoch aber die subtropischen Bergregionen in Südeuropa, Kleinasien, Kaukasien und Ostasien.

Die Gattung Paeonia wurde 1753 durch Carl von Linné aufgestellt. Der botanische Gattungsname Paeonia ist auf das griechische Wort „paionia“ zurückzuführen, das für den Götterarzt Paian steht. Der griechischen Sage nach heilte er mit Hilfe dieser Pflanze Pluton, den Gott der Unterwelt, nachdem Herakles diesen im Krieg um Pylos verwundet hatte.

Auch die antiken römischen Dichter wissen Ähnliches von der Pflanze zu berichten. Vergil sagte, dass die Göttin Artemis den Virbius, der von den Pferden seines Vaters Theseus getötet worden war, mit Hilfe einer Pfingstrose wieder zum Leben erweckte.

Um Blütenknospen ausbilden zu können, benötigen die meisten Pfingstrosen-Arten eine kalte Ruhezeit im Winter. Nach der Blüte zieht sich die Pflanze wieder in die Erde zurück und sammelt dort Kraft für die nächste Blüte.

Pfingstrosen wachsen überwiegend in Bergwäldern, einige Arten kommen auch in den Steppenregionen vor. Die europäischen Pfingstrosen finden sich überwiegend auf kalkhaltigen Böden. Deshalb sind sie auch relativ anspruchslos in unseren Gärten. Die Gemeine Pfingstrose, die aus den Bergregionen Südeuropas stammt, gilt in Bayern, vor allem in Franken, als eingebürgert. Die meisten europäischen Pfingstrosenarten sind nur von wenigen Fundorten bekannt und gehören zu den gefährdeten Arten. Julia Gaß