Im Süden. Wenn Carola Hoop am Morgen ihr „Wohnzimmer“ betritt, eine Kerze anzündet und das Vaterunser spricht, steht sie nicht etwa irgendwo in einer Neubausiedlung. Es ist die Evangelische Christuskirche im bayerischen Prien, die Hoop ihr „Zuhause“ nennt.
Dort arbeitet die 55-Jährige als Assistentin im Pfarramt. Ein Beruf, der nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Zahl von Kirchenaustritten vor neuen Herausforderungen steht. Carola Hoop blickt trotzdem positiv in die Zukunft. Warum das so ist – und wie sie zu ihrem Beruf kam, erzählt sie im Job-Protokoll:
„Ich habe Groß- und Außenhandelskauffrau gelernt und komme ursprünglich aus Norddeutschland. Nachdem ich mit meinem Mann und unserem Sohn nach Prien gezogen war, führte der erste Weg zur Kirchengemeinde. Damals war ich in Elternzeit. Das war mein Einstieg in die Gemeinde und ich übernahm schnell ehrenamtliche Tätigkeiten in Eltern-Kind-Gruppen und im Kirchenvorstand.“
Irgendwann war dann die damalige Pfarrsekretärin krank und Carola Hoop stellte sich als Vertretung zur Verfügung. Das war ihr Wiedereinstieg nach zehn Jahren Muttersein. Sie war zunächst Pfarramtssekretärin, jetzt ist sie Assistentin im Pfarramt.
„Der Job ist unfassbar umfangreich – gerade in einer aktiven Gemeinde“, erzählt sie. Zu den Aufgaben einer Pfarramtssekretärin gehört unter anderem das Beantworten von E-Mails und Anfragen, die Erstellung des Gemeindebriefes und die Pressearbeit. Auch die Personalplanung der Gottesdienste, die Aufarbeitung der Statistik und die Pflege der Homepage gehören zum Aufgabenspektrum.
Für die Tätigkeit als Pfarramtssekretärin wird keine berufliche Ausbildung vorausgesetzt. Anders sieht es bei der Assistenzstelle im Pfarramt aus: Da ist eine kaufmännische oder vergleichbare Ausbildung erforderlich. dpa