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Bestattung ohne Angehörige

Eine anonyme Bestattung ist schlicht. Aber sie muss nicht würdelos sein.

Ein Rasengrab ist preiswert.
Ein Rasengrab ist preiswert.

Im Süden. Anonym, günstig und schlicht: So laufen Bestattungen von Menschen, die einsam verstorben sind, häufig ab. Wie würdevoll ist der Abschied, wenn keine Angehörigen da sind? Diesen Fragen geht MDR-Reporterin Marie Landes in einer Reportagereihe nach und hat ein Projekt begleitet, das auch einsam Verstorbenen einen würdevollen Abschied ermöglichen soll. Der Film ist in der ARD-Mediathek und auf dem Youtube-Kanal des MDR abrufbar.

Jedes Jahr sterben Menschen, bei denen zunächst nicht klar ist, ob es Angehörige gibt. Dann beginnt die Spurensuche. Diese Sterbefälle landen auf dem Tisch von Kerstin Schmidt und ihrem Team in der Abteilung Allgemeine Ordnungsangelegenheiten der Stadt. „Wir suchen in den verschiedenen Standesämtern und Einwohnermeldeämtern“, erklärt sie. Zehn Tage haben sie Zeit, Angehörige zu finden. Dann muss die verstorbene Person eingeäschert werden. Wird niemand gefunden, gibt die Stadt die Bestattung in Auftrag.

Wer ordnungsbehördlich bestattet wird, erhält häufig eine Feuerbestattung. Das ist günstiger. Auch sonst wird es eher schlicht. „Kritisch bewerten wir die Entwicklung, dass Städte und Kommunen Aufträge zunehmend nach Preis und nicht nach Qualifikation vergeben“, schreibt dazu der Bundesverband Deutscher Bestatter.