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Künstlerin Olena Otto-Fradina in Dortmund: Bilder im Kopf

Innenstadt: Wie leben und arbeiten die Künstler im Dortmunder Süden? In der 100. Folge unserer Serie stellen wir das Atelier von Olena Otto-Fradina vor.

Auf rund 15 Quadratmetern hat sich Olena Otto-Fradina in ihrer Wohnung vor 18 Jahren ein Atelier eingerichtet. 

Maler, Bildhauer, Grafiker, Kunsthandwerker haben wir alle in den vergangenen achteinhalb Jahren in dieser Serie vorgestellt. Für die 100. Folge unserer Atelierserie haben wir etwas Besonderes gesucht etwas, das wir noch nicht hatten. Mit Olena Otto-Fradina haben wir es gefunden: Sie ist Kinderbuch-Illustratorin und Puppenbauerin. Und ihr Atelier, das sich die Diplom-Künstlerin vor 18 Jahren in ihrer Wohnung eingerichtet hat, ist eine Wunderkammer.

In Regalen und Setzkästen steht Spielzeug aus der ganzen Welt. Ein dänisches Holzpferd neben einem Erzgebirge-Räuchermännchen, eine russische Matroschka neben einem Frosch aus der Ukraine. „Es ist eine friedliche Welt“, sagt Olena Otto-Fradina. Puppen mit Zelluloid-Gesicht sitzen über Marionet-ten; an den Wänden hängen Zeichnungen von Puppen und Steifftieren. Und inmitten all dieser Schätze sitzt Olena Otto-Fradina und zeichnet: niedliche Zwerge, putzige Katzen, süße Hasen, ganze Abenteuer-Geschichten und die „Nestis“, eine Buchreihe von Autorin Petra Hartmann.

„Kinder brauchen Bilder. Und diese Bilder wirken lange nach."

Olena Otto-Fradina

Olena Otto-Fradina ist Kinderbuch-Illustratorin mit Leidenschaft und mit Liebe. Das sieht man ihren detailverliebten, schönen Zeichannungen an. Daran, Kinder mit ihrer Kunst glücklich zu machen hat sie große Freude. „Ein Buch für Erwachsene zu illustrieren fällt mir schwerer“, sagt sie.

Verbunden mit dem Text

„Ich habe schon beim ersten Lesen des Manuskripts Bilder im Kopf“, sagt die Künstlerin, „es entwickelt sich dann weiter“. Jedes Bild skizziert sie zuerst mit Bleistift und koloriert es dann mit Aquarellstiften. - Stets in enger Abstimmung mit den Autoren. „Man muss immer verbunden mit dem Text bleiben“, sagt die Illustratorin.

Gemalt hat Olena Otto-Fradina schon als Kind in der Ukraine. Später hat sie in Odessa Kunst studiert - an einer Fakultät, in der es Malerei und Skulptur gab, aber keine Grafik. Also hat sie Malerei studiert, „das war interessant, aber fremd. Ich wollte Kinderbuchillustratorin werden“, sagt sie.

Wunderschöne Puppen

Sie hat dann bei Verlagen gearbeitet, und auch beim Film. Als sie vor 25 Jahren nach Deutschland gekommen ist, war sie auch bei der Frankfurter Buchmesse. „Aber in Deutschland war es schwer, als Illustratorin Arbeit zu finden“, erzählt die Künstlerin. Also hat sie auch Kinder und Erwachsene in Kunst unterrichtet. Die Liebe zu zu Büchern und schönen, kindgerechten Illustrationen ist geblieben. Die Bücher, die Olena Otto-Fradina illustriert hat, sind fantasievolle Vorlesebücher. Die „Nestis“ ebenso wie die Geschichte vom über Zwerg „Hoppetinken“, den der ehemalige Leiter des Schulmuseums, Rüdiger Wulf geschrieben hat. Und die Abenteuergeschichte zu einem Text von Andrea Lehmann, die kürzlich in dem Atelier entstanden ist, ist einfach nur zauberhaft.

„Ich habe als Kind viel gelesen, auch Dickens und Mary Poppins“,erzählt Olena Otto-Fradina, „ich kenne immer noch alle Bilder aus meinen alten Büchern.“ Als Kinderbuch-Illustratorin sieht sie sich in einer großen Verantwortung: „Ich kann die Figuren im Kopf lebendig machen“, sagt sie, Kinder brauchen Bilder. Und diese Bilder wirken lange nach.“

Nebenan, im Wohnzimmer, stehen in einer Vitrine wunderschöne Puppen, die Olena Otto-Fradina fertigt. Kunstwerke sind das, die wunderbar in diese Spielzeugwelt passen. Ich liebe es gemütlich“ sagt die Künstlerin, die für den Atelierbesuch extra gebacken und den Tisch gedeckt hat. Ihren schönen Illustrationen sieht man die Gemütlichkeit und Liebe an. Julia Gaß

Steckbrief Atelier Olena Otto-Fradina

Illustratorin von Kinderbüchern

Olena Otto-Fradina 
Olena Otto-Fradina 

Atelier-Chefin: Olena Otto-Fradina (Foto) hat sich ihr Atelier vor 18 Jahren in ihrer Wohnung in Innenderstadt eingerichtet. Künstlerin Als und Illustratorin von Büchern hat sie auch vorherschon gearbeitet - „an einem Tisch für alles“ in ihrer Wohnung.



Ausstellungen im Atelier:

Nach Vereinbarung sind die Arbeiten von Olena Otto-Fradina in ihrem Atelier zu besichtigen.

Eigene Ausstellungen:

Die Ukrainerin hat unter anderem drei Mal in der Torfhaus-Galerie im Westfalenpark ausgestellt, früher auch in ihrer Heimatstadt Odessa. Und auch in einem Keramik-Atelier in Bochum waren ihre Arbeiten zu sehen. Außer in Deutschland auch in der Ukraine, in Russland, Bulgarien und dem Baltikum.

Kunst-Techniken:

Zeichnungen, Arbeiten mit Aquarell-Stiften und Tusche sowie Puppen

Schwerpunkte des Ateliers:

Eigene Arbeiten

Künstlerische Ausbildung:

Olena Otto-Fradina hat von 1974 bis 1978 an der Grekow-Kunstfachhochschule in Odessa in der Ukraine Kunst studiert und mit dem Diplom in Malerei abgeschlossen. Sie hat als Illustratorin von Zeitschriften und Büchern gearbeitet, hat internationale Puppen-Ausstellungen organisiert und an internationalen Puppen-Ausstellungen teilgenommen sowie Kunst-Ausstellungen organisiert. Sie hat auch als Kostümdesignerin (in der Kinofilmproduktion „Drei Geschichten“) gearbeitet. Es sind zahlreiche Kinderbücher mit ihren Illustrationen erschienen und im Handel erhältlich, darunter die „Nestis“.

Angebote für Besucher:

Besichtigung der Arbeiten Olena Otto-Fradina von nach Vereinbarung

Kontakt: Tel. (0179) 1198927 www.otto-fradina.de


Ihr Atelier in der Serie

Im Süden. Sollen wir auch Ihr Atelier vorstellen? Dann schreiben Sie uns. Wir möchten von Ihnen den Namen des Ateliers und den Namen des Inhabers, die Adresse und eine Telefonnummer wissen. Kontakt können Sie mit den Ruhr Nachrichten per Post oder Mail aufnehmen. Wir melden uns und freuen uns auf Ihr Atelier.

Ruhr Nachrichten
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