Innenstadt. Die Künstler der Produzentengalerie 42 widmen sich in der Jahresabschluss-Ausstellung vom 26. November bis 7. Januar dem Thema Wasser. Auf den Besuch der Ausstellung stimmt Künstlerin Monika Pfeiffer mit diesem Text ein:
„Es regnet - ein Glück, im letzten langen heißen Sommer habe ich gedacht, wir würden in den Subtropen leben und die Hitze würde nie ein Ende haben. Wenn ich in den Nachrichten hörte, dass heute wieder ein Tag mit herrlichem Sonnenschein zu erwarten sei, konnte ich mich nicht mehr darüber freuen, was ich früher getan hätte. Ich habe auf Regen gewartet und war enttäuscht, wenn sich eine dunkle Wolke in der Sonne auflöste. Die Gedanken an die Sahelzone und die dort lebenden Menschen kamen wie nie zuvor. Ich war so weit, deren Leben wenigstens im Ansatz nachvollziehen zu können. Ernsthaftes Verständnis für Regentänze der Medizinmänner kam auf. Mit neuem Interesse betrachtete ich das Versiegen von Flüssen, gespeist aus Gletscherwasser in Peru.
Europa ist privilegiert
Wir in Europa in der gemäßigten Zone sind privilegiert, wir haben Wasser, wenn wir den Hahn aufdrehen. Außerdem bin ich in dem Alter, dass ich Probleme mit der Wasserversorgung nicht mehr erleben werde. Aber ich habe Kinder und Enkelkinder. Das sich verändernde Klima mit Gletscherschmelze, Wasserknappheit, Dürren macht mir Angst. Ich versuche, Wasser zu sparen, habe zum Blumengießen eine Regentonne angeschafft, drehe den Wasserhahn beim Zähneputzen ab, dusche kürzer und spende für Menschen ohne Wasser. Das ist nicht genug, aber vielleicht ein Anfang.
13 Künstler sind dabei
Bewusst beobachte ich die Wasserstände in Talsperren und Flüssen und beginne immer mehr unser sauberes stets fließendes Wasser zu schätzen. Ich freue mich über dunkle Wolken und Regen und plane, den Garten mit Pflanzen umzugestalten, die wenig Wasser benötigen. Das hier sind einige meiner sehr persönlichen Gedanken. Wie aber gehen die Künstler unserer Galerie mit diesem Thema um und wie setzen sie die Thematik ,Wasserstandsmeldungen um. Ich bin gespannt!“
An der Ausstellung beteiligt sind: Marika Bergmann, Susanne Beringer, Birgit Brinkmann-Grempel, A. Diéga, Barbara Giesbert, Ulla Kallert, Heide Möller, Monika Pfeiffer, Annelie Sonntag, Susanne Schütz, Wendy Wendrikat, Hartmut Willutzki und Gariele Wirths.
Produzentengalerie 42, Kunst im Kreuzviertel:
„Wasserstandsmeldungen“, 26.11. (Eröffnung von 15-18 Uhr) bis 7.1., Arneckestraße 42, Do/S0 15-18 Uhr.
www.kunstimkreuzviertel.de
Jahres-Finale im Torhaus
Brigitte Felician Siebrecht stellt bis 10. Dezember in der Galerie aus.
Brünninghausen. Die Künstlerin Brigitte Felician Siebrecht beendet das Ausstellungsjahr im Torhaus Rombergpark. Bis zum 10. Dezember sind ihre Arbeiten in der Schau „Where is my Code?“ in der städtischen Galerie am Eingang des Romberparks zu sehen.
„Auf den Spuren der Doppelbödigkeit der Erscheinungen werden Oberflächen zu Orten der Durchsicht. Dabei eröffnet sich vielleicht ein „Dahinter“ oder das "Innewohnende“.
Das Verborgene kann in bedeutsamer Verbindung zum Sichtbaren stehen oder es hervorbringen - vielleichtfinden wir also eine Art Code oder stellen fest, dass das Sichtbare codiert ist?“, schreibt Brigitte Felician Siebrecht. Sie hat Freie Malerei, Philosophie, Psychologie und Motion-Arts studiert und seit Mitte der 90er-Jahre zahlreiche Projekte und Installationen realisiert, in denen sie Schnittstellen zwischen analoger und digitaler Kunst inszeniert.