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Sterben ohne Angehörige

Die Kommunen kümmern sich dann um einen würdevollen Abschied.

Anonyme Bestattungen nehmen zu. FOTO GASS

Im Süden. Nicht jeder Mensch hinterlässt trauernde Familienmitglieder und Freunde. Immer häufiger kümmern sich die Kommunen um die Beerdigungen, wenn Menschen ohne Angehörige sterben. Menschen, die am Ende ihres Lebens allein sind, bleiben es oft auch bei ihrer Beerdigung. Und die Zahl der Bestattungen auf anonymen Gräberfeldern steigt.

Um einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, gibt es in einigen Städten Initiativen, die sich um Begräbnisse von verarmten oder einsamen Menschen kümmern. In Göttingen ist das die Tobiasbruderschaft, eine Gruppe von christlichen Männern, die Begleiter auf dem letzten Weg sein wollen. Nach diesem Vorbild gründete sich in Lüneburg vor fünf Jahren die Tobias-Gemeinschaft, ein ökumenischer Zusammenschluss mit dem Ziel, den Abschied auf dem Friedhof ohne Zeremonie und anonym zu vermeiden.

Wer keine bestattungspflichtigen Angehörige wie Kinder und Enkelkinder hat, für den zahle das Ordnungsamt. Auf dem Waldfriedhof gibt es einen kleinen Bereich, wo die Namen der Verstorbenen auf Stelen bei den Gräbern nachzulesen sind.

„Insgesamt nimmt es zu. Menschen werden einsamer, Kontakte zur Familie sind abgebrochen“, erzählt eine Pastorin.