Morgens um neun. Die Parfümerie Wigger an der Kaiserstraße 100 hat gerade geöffnet, Willi Wigger setzt sich an seine Kommandozentrale im hinteren Bereich des Ladenlokals und fährt den Rechner hoch. Von hier hat er einen guten Überblick auf das Geschehen im Betrieb und auf die Zahlen und Nachrichten, die auf dem Monitor auflaufen. Mit einer Mitarbeiterin geht er Bestellungen durch, dann macht er sich auf die Suche, um einem Kunden einen seltenen Artikel zu beschaffen.
1965 hat Willi Wigger die Parfümerie von seinem Vater übernommen. Er erkannte früh, dass Einzelhändler besonders dann erfolgreich sind, wenn sie sich mit ihren Nachbarn zusammentun und dem eigenen Viertel etwas geben. „Schauen Sie sich die Kaiserstraße an", sagt er, „eine Perle in der ganzen Stadt. Doch wenn Sie den Hellweg weiter nach Osten fahren, dann sehen Sie auch, was der Onlinehandel und die Billig-kultur angerichtet haben." Viel Leerstand. Austauschbare Filialisten. ,,Als Einzelhändler muss ich was auf die Beine stellen, Erlebnisse - schaffen", sagt Wigger.
Er und seine Frau haben aus dem traditionsreichen Familienbetrieb eine der exklusivsten Parfümerien in der Region gemacht. „95 Prozent unseres Sortiments gibt es in den Dortmunder Filialgeschäften unserer Branche nicht zu kaufen."
Wigger hat auch „Nasomatto Parfüm" ins Sortiment aufgenommen, das mit ausgefallen gestalteten Flacons und Produktnamen wie „Absinth", „Black Afgano“ oder „Baraonda" ein junges, zahlungskräftiges Publikum anspricht. „Natürlich muss man die Jungen im Blick behalten, wenn man den Laden für die Zukunft bereiten möchte."
www.parfuemerie-wigger.de