Nach dem tödlichen Messerangriff am 23. August auf dem Stadtfest in Solingen spielt das Thema Sicherheit auf Sim-Jü eine große Rolle. „Wir verstärken vor allem auf zwei Feldern die Sicherheitsvorkehrungen“, sagt der Ordnungsamtsleiter Werner Kneip.
Das betrifft zum einen die Video-Überwachung. Schon im vergangenen Jahr waren fünf Videotürme auf dem weitläufigen Kirmesgelände verteilt, deren Bilder in der Einsatzzentrale auf dem K+K-Parkplatz zusammenliefen. „Diese Überwachung dient einerseits der Besucherlenkung, um schnell zu erkennen, wo es eng wird“, sagt Kneip. Andererseits aber auch um zu sehen, wo sich Ungemach zusammenbrauen könnte bzw. um später Beweismaterial zu haben. „Diese Überwachung dehnen wir jetzt aus.“
Auf der Sim-Jü 2024 soll es drei weitere Video-Türme geben „wir verfügen dann über acht Anlagen“, sagt Kneip. Die Türme seien zudem mit Lautsprechern ausgestattet, um aktuelle Durchsagen vornehmen zu können, sowie mit einer Notbeleuchtung, falls es zu einem Stromausfall kommen sollte.
Ein weiterer Baustein ist die Aufstockung des Personals. „Wir sind in diesem Jahr während der gesamten Öffnungszeit der Kirmes mit je einem Zweier- und einem Dreier-Team vor Ort“, sagt Werner Kneip. Die Teams bestünden aus einem Ordnungsamtsmitarbeiter sowie einem oder zwei Beschäftigten von Sicherheitsdiensten. „Parallel ist die Polizei vor Ort“. Wie, wann und mit welchen Kräften, darüber wird die Polizei aus einsatztaktischen Gründen Stillschweigen bewahren.
Der Sicherheit der Besucher dient auch der Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes. Das DRK ist an drei Einsatzorten auf der Familienkirmes präsent: „Auf dem Parkplatz vom K+K, wo sich zudem die Einsatzzentrale befindet, auf dem RWE-Gelände an der Kurt-Schumacher-Straße sowie an der Hornebrücke zum Solebad“, sagt der Ordnungsamtsleiter.
Unter das allgemeine Thema Sicherheit fällt auch die Aktion „Luisa ist hier“. Wenn sich Mädchen oder Frauen unwohl, bedrängt oder sexuell belästigt fühlen, können sie sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an die Ausschankbetriebe auf der Kirmes wenden. Sie müssten nichts erklären, keine Daten angeben und bekommen schnell Hilfe.
Schausteller-Vertreter Patrick Arens lobt diese Aktion „als Beitrag für die Sicherheit auf Sim-Jü. Sicherheit ist wichtig, hier in Werne wird viel richtig gemacht „Luisa ist hier' gehört dazu.“ Die Schausteller seien geschult und sensibilisiert, sich nicht nur um ihre eigenen Betriebe, sondern auch um das Umfeld zu kümmern. Patrick Arens: „Es geht letztlich doch darum, dass sich alle auf Sim-Jü wohlfühlen.“