Sim-Jü 2022 - Kirmes in Werne Anzeige

Andenken

Stadtmuseum verkauft historische Sim-Jü-Plakate als Andenken.

Das Schaufenster des Stadtmuseums ist mit historischen Exponaten des Volksfestes geschmückt. FOTOS (2) HÜBBERTZ

Knappe eineinhalb Wochen vor Sim-Jü 2022 in Werne hat das Stadtmuseum eine neue Aktion ins Leben gerufen. Um den Bürgern eine kleine Zeitreise zu früheren Sim-Jü-Volksfesten zu ermöglichen. Ab dem 22. Oktober ist Werne wieder vier Tage lang im Ausnahmezustand. Dann startet Sim-Jü 2022. Doch wie sahen die Veranstaltungen in der Vergangenheit aus?

Einen kleinen Einblick in alte Sim-Jü-Zeiten möchte das Stadtmuseum den Bürgern in Werne mit einer Verkaufsaktion ermöglichen. Denn ab sofort können die Leute im Karl-Pollender-Stadtmuseum alte Sim-Jü-Plakate kaufen, um einen Einblick in die Werner Vergangenheit zu erhalten. „Wir haben insgesamt fünf Motive. Eins ist momentan schon ausverkauft“, verrät Museumsleiterin Dr. Constanze Döhrer.

Früher größter Viehmarkt in Westdeutschland

Dabei lernt man so einiges über die Vergangenheit des größten Volksfests an der Lippe. So zum Beispiel auch, dass Sim-Jü früher gar nicht primär als Kirmes stattfand. „Das erste Plakat ist von 1949, als der Viehmarkt Khier in Werne noch groß war. Das ist ja heute ganz anders, aber damals war Sim-Jü der größte Viehmarkt in Westdeutschland“, erklärt die Vorsitzende des Fördervereins Heidelore Fertig-Möller.

Nostalgisch: In diesem Jahr hat man sich eine besondere Aktion für Sim-Jü einfallen lassen: alte Plakate zum Kauf.
Nostalgisch: In diesem Jahr hat man sich eine besondere Aktion für Sim-Jü einfallen lassen: alte Plakate zum Kauf.

Der Förderverein bezahlt die Aktion mit den Plakaten. „Das Geld kommt natürlich auch dem Museum zugute“, so Fertig-Möller. Erhältlich sind die historischen Plakate im Stadtmuseum für sechs Euro. Gedruckt werden die Plakate von der Druckerei Neijenhoff in Werne. „Roland Neijenhoff druckt die Plakate in seiner Druckerei. Er macht uns dafür einen guten Preis“ sagt die Vorsitzende des Fördervereins.

Ferienprogramm für Kinder mit Sim-Jü-Motto

Neben der Plakataktion ist im Karl-Pollender-Stadtmuseum aber auch sonst unschwer zu erkennen, dass bald wieder Sim-Jü in der Lippestadt ansteht. „Wir haben vorne im Schaufenster schon ein kleines Sim-Jü-Fenster gestaltet unter anderem mit alten Plakaten“, erzählt Constanze Döhrer.

Neben alten Plakaten stehen zahlreiche andere Exponate und Anekdoten zum Werner Volksfest im Schaufenster. Unter anderem auch zwei „Schaukel-Hähne“ und Schießbudenfiguren, die etwa um 1900 auf Sim-Jü zum Einsatz kamen. Doch auch schriftliche Dokumente und ein mittelalterliches Kleidungsstück stehen im Sim-Jü-Schaufenster“ des Stadtmuseums.

Und auch die kleinen Besucher des Stadtmuseums kommen in den Herbstferien voll auf ihre Sim-Jü-Kosten. „Das ist ja immer so eine Herzensangelegenheit. Bei unserem Herbstferien-Programm basteln die Kinder selber so ein paar Plakate“, erzählt die Museumsleiterin.

Das Volksfest geht zurück auf den Simon- und Juda-Tag und wurde 1362 zum ersten Mal schriftlich erwähnt. 2020 fiel das Volksfest erstmals seit Jahrhunderten aus. Tim Hübbertz