Bis ins 19. Jahrhundert reichen die Anfänge der Fleischerei Rotzoll zurück, denn im Jahre 1860 gründete Hermann Rotzoll in Bobrau / Westpreußen die Fleischerei Rotzoll, die er später an seinen Sohn Erich übergab.Die traditionellen Familienrezepte, mit denen die beiden Brüder Ulrich und Detlef Rotzoll seit über 20 Jahren ihre Kunden in Hamm begeistern, haben daher eine beeindruckende Geschichte. Im Laufe der Jahre sind sie von den verschiedenen Fleischermeistern der Familie Rotzoll immer weiter verfeinert worden. Auch von Ulrich und Erich Rotzoll, die 1954 ihre Fleischerei im Vorsterhauser Weg eröffneten.„Wir machen nach wie vor 95 Prozent der Produkte, die wir verkaufen, selbst und das schmecken und schätzen unsere Kunden“, sagt Detlef Rotzoll, der die Geschäftsleitung im Jahr 2000 gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich Rotzoll übernahm. Dabei wird ausschließlich Fleisch aus der Region verwendet. „Das ist uns sehr wichtig“, ergänzt Ulrich Rotzoll. „Wir pflegen einen persönlichen und partnerschaftlichen Kontakt zu den Landwirten, von denen wir unser Fleisch beziehen.“ Wichtig ist den beiden Brüdern außerdem, dass alles vom Tier verwendet und somit nichts weggeschmissen wird.
Tatkräftig unterstützt werden die Brüder unter anderem von drei Nachwuchskräften, die derzeit bei der Fleischerei Rotzoll ihre Ausbildung zum Fleischer machen. Philipp Klekla ist einer von ihnen. „Ein Kollege hat mir von den Tätigkeiten erzählt und weil mich das interessiert hat, habe ich bei der Fleischerei Rotzoll ein einwöchiges Praktikum gemacht“, erzählt der 17-Jährige. „Dabei habe ich gemerkt, dass mir der Beruf sehr viel Spaß macht, und mich direkt beworben.“ Und diese Entscheidung hat der Nachwuchs-Fleischer nicht bereut. „Ich finde toll, dass ich hier so viel lernen kann.“
Montags kommen die Schweinehälften an und werden grob zerlegt, bevor dienstags alles ausgelöst wird. „Der Mittwoch ist unser Wursttag und am Donnerstag ist Aufschnitttag, aber davon bekomme ich nicht so viel mit.“ Denn donnerstags sind die angehenden Fleischer in seinem Lehrjahr in der Berufsschule. „Freitags mache ich sehr viel heiße Theke und brate unter anderem Schnitzel, Frikadellen und Leberkäse, denn freitags möchten deutlich mehr Menschen etwas aus der heißen Theke als an den anderen Tagen, daher muss ich regelmäßig nachbraten.“
Den Strom zum Braten und auch für die Kühlung liefert die Sonne, denn Ulrich und Detlef Rotzoll haben im Dezember 2011 ihre Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Die zusätzliche Energie speisen die beiden Brüder ins Netz ein.
Auch samstags wird bei der Fleischerei Rotzoll gearbeitet. „Zumindest bei uns geht es aber samstags eher chillig zu, denn dann erledigen wir die Dinge, die in der Woche liegen geblieben sind“, sagt Philipp Klekla. Dafür brummt es vorne im Laden und immer wieder sind die Kompetenz und die Erfahrung der engagierten Fachverkäuferinnen gefragt, die die Kunden mit Delikatessen und Spezialitäten aus der Wurst-, Fleisch- und Salattheke versorgen.
Wer hinter die Kulissen der renommierten Fleischerei Rotzoll schauen und die Berufe Fleischer und Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fachrichtung Fleischerei, kennenlernen möchte, kann das am besten im Rahmen eines Praktikums machen. Und das Reinschnuppern lohnt sich, denn für den neuen Ausbildungsjahrgang haben die beiden Brüder in jedem Beruf noch jeweils einen Ausbildungsplatz zu vergeben.
Fleischer und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk Fleischerei werden
Ausbildungsdauer: Fleischer und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk Fleischerei: 3 Jahre
Monatliche Vergütung:
1. Jahr: 650 Euro
2. Jahr: 750 Euro
3. Jahr: 900 Euro
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2021 / insgesamt in Ausbildung:
Fleischer: 9/28
Fachverkäufer: 6/27
Berufsschulstandort:
Dortmund
Aktuell hat die FleischerInnung Hellweg-Lippe 35 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Als Fleischer bzw. Metzger weiß man, wie man Fleisch fachgerecht verarbeitet, zum Beispiel zu saftigen Steaks oder köstlicher Wurst. Zudem kennt man sich mit der Herstellung von Feinkostwaren und Konserven aus. Im Arbeitsalltag werden hochmoderne Techniken und Verfahren genutzt. Dabei steht immer die Qualität der Produkte im Mittelpunkt.
Als Fleischerei-Fachverkäufer macht man den Kunden die Fleischerware schmackhaft, indem man sie appetitlich und dekorativ präsentiert. Man weiß über die Herstellung Bescheid, kennt sich bestens mit den Hygienevorschriften aus und kann die Kunden kompetent und individuell beraten. Auch das Auszeichnen der Waren und das Zubereiten von Speisen wie beispielsweise Wurstplatten oder frischen Salaten gehört zu den Aufgaben.
Mit einer Ausbildung im Fleischerhandwerk stehen viele Wege offen. In drei Jahren Ausbildung lernt man nicht nur eine Menge über Wurst, man erwirbt zudem umfassendes Wissen über andere Lebensmittel und den richtigen Umgang mit ihnen. Auch die gründliche Planung und Vorbereitung von Produktionsabläufen oder Veranstaltungen gehören dazu.
Man lernt das Arbeiten mit moderner Technik, aber auch den richtigen Umgang mit Kunden im Laden, bei der Beratung für Events oder im Partyservice. In der Ausbildung im Fleischerhandwerk wird man zum gefragten Ansprechpartner zum Thema Genuss – und das nicht nur in Deutschland.
Wer hier ausgebildet wurde, hat überall auf der Welt eine Chance, denn leckere Spezialitäten aus Deutschland und ihre Hersteller genießen weltweit einen hervorragenden Ruf.
Weitere Infos zu den Berufen unter www.fleischerberufe.de
Noch mehr Infos
Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung
am Montag, 23. Mai, in der Zeit von 17 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921/892- 226 zur Verfügung.
Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna finden Sie jederzeit im Internet unter www.kh-hl.de/ausbildungsboerse.
Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die App „PASST!“ der Kreishandwerkerschaft.