Einen steilen Aufstieg hat Marius Schäfer gemacht. Vor einem Jahr hob der 21-Jährige noch Löcher in der Erde aus, um Blumen und Bäume zu pflanzen, dann wechselte er die Perspektive und errichtet seitdem Dächer und bringt darauf Photovoltaikanlagen auf.
„Nachdem ich meine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer beendet habe, wollte ich einfach noch mal etwas ganz Neues machen“, sagt der angehende Dachdecker, der bei Köhne Bedachungen mittlerweile im zweiten Lehrjahr ist. Bei dem Belecker Unternehmen arbeiten 11 Meister unter einem Dach beziehungsweise meist auf dem Dach. „Insgesamt haben wir 24 Mitarbeiter“, sagt Michael Köhne, der seit Mitte 2018 gemeinsam mit seinem Bruder Jannik Köhne die Geschäfte des Traditionsunternehmens in vierter Generation führt.
Die Ursprünge des Handwerksbetriebs reichen bis um 1900 zurück. In einem alten Handwerksbuch finden sich noch Eintragungen vom frühen 20. Jahrhundert. Als Dachdeckerbetrieb geführt wurde das Unternehmen ab 1945 von Josef Köhne bis zur Betriebsübergabe an seinen Neffen, Franz-Josef Köhne, im Jahr 1982. Den Umzug von Effeln ins Gewerbegebiet nach Belecke nutzte das Unternehmen, um sich deutlich zu vergrößern.
Auf den Dächern der Betriebsgebäude hat das Team von Köhne Bedachungen Photovoltaikanlagen installiert. „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die Produkte, die wir unseren Kunden anbieten, auch selbst nutzen, damit wir ihnen das direkt am Objekt zeigen können“, so Jannik Köhne. „Wir nutzen den durch die Sonnenenergie erzeugten Strom für unseren Betrieb und speisen darüber hinaus Strom ins Netz ein.“
Um die sinnvolle Nutzung von Energie beziehungsweise das Einsparen von Energie geht es auch bei den energetischen Gebäudeoptimierungen, die in den vergangenen Jahren immer mehr gefragt sind. „Auch Gründächer sind gut fürs Klima, denn sie sorgen dafür, dass es im Gebäude im Sommer nicht so heiß wird und im Winter nicht so kalt“, berichtet Marius Schäfer. „Und für Firmen sind Gründächer nicht nur wegen der Förderung interessant. Denn wenn das Regenwasser durch das Gründach zurückgehalten und nachher in geringerer Menge in die Kanalisation abgegeben wird, reduzieren sich auch ihre Abwassermengen.“
Luca Kleber macht ebenfalls eine Ausbildung zum Dachdecker bei dem Belecker Betrieb im Walter-Rathenau-Ring. „Ich habe mich für den Beruf entschieden, weil er so abwechslungsreich ist, man viel rumkommt und man mit so vielen verschiedenen Materialien arbeitet wie unter anderem Holz, Metall, PVC, Bitumen und Schiefer.“ Und Marius Schäfer ergänzt: „Es ist einfach keine Baustelle wie die andere und es gibt auch einige Maschinen wie Kräne, Arbeitsbühnen und Teleskoplader, die ich gerne bediene und die die körperliche Arbeit erleichtern.“
Wer sich für den Beruf des Dachdeckers interessiert, muss absolut schwindelfrei sein. Räumliches Vorstellungsvermögen und gute Mathe-Kenntnisse sind ebenfalls ideale Voraussetzungen für angehende Dachdecker. Und die Zukunftsaussichten für Dachdecker sind sehr gut. „Wir haben derzeit sehr gut zu tun“, verrät Michael Köhne. Wer in den Beruf reinschnuppern möchte, kann das am besten über ein Praktikum machen oder einfach Probe arbeiten.
Weitere Infos gibt es online auf traumberufe-nrw.de.
Über den QR-Code gelangt man bequem auf die Seite.
Infos zur Ausbildung
Dachdecker werden
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Monatliche Vergütung:
1. Jahr: 780 Euro
2. Jahr: 940 Euro
3. Jahr: 1200 Euro
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2021 / insgesamt wurden 2021 ausgebildet: 31/70
Berufsschulstandorte: Unna & Eslohe
Mitgliedszahl der Innung: 49 Betriebe
Ein Dachdecker sorgt mit seiner Arbeit für wind- und wetterfeste Gebäude. Dächer zu decken ist aber nur ein Bestandteil seiner Tätigkeiten. Die Ausführung von Wärmedämmung, die Gestaltung von Fassaden, Strom durch Solartechnik zu erzeugen und das Klima durch Gründächer zu verbessern, gehört heute und in Zukunft immer stärker genauso dazu.
Für die Vermessung oder die Inspektion von Dächern und Fassaden werden im Dachdeckerhandwerk zum Beispiel zunehmend Drohnen eingesetzt. Drohnen mit Kamerasystemen können etwa Übersichtsbilder oder detaillierte Aufnahmen von Schäden liefern – ganz ohne Gerüst oder Hebebühne. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich künftige Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.
Weitere Infos zum Beruf unter: www.dachdeckerdeinberuf.de
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