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„Die Restauration ist schon was Feines“

Henning Hilger erhält alte Schätze und schafft neue in der Tischlerei von Gregor Tuneke.

Henning Hilger (links) arbeitet gemeinsam mit Dietmar Baader, der schon seit über 25 Jahren bei der Tischlerei von Gregor Tuneke beschäftigt ist, an einem individuellen Einbauschrank.

Richtig mit Holz gearbeitet hat Henning Hilger zum ersten Mal während eines Schulpraktikums in der neunten Klasse. „Das habe ich in der Tischlerei eines Bekannten gemacht und dabei bin ich auch erstmals auf das Handwerk aufmerksam geworden“, erinnert sich der 22-Jährige. Seinerzeit ist der Funke allerdings noch nicht übergesprungen.

„Es hat noch eine ganze Weile gedauert, aber jetzt bin ich angekommen und sehr froh, mich für diesen Weg entschieden zu haben“, so der Welveraner.

Im nächsten Monat startet Henning Hilger in sein drittes Lehrjahr. „Langsam muss ich mir mal Gedanken machen, was ich nach der Ausbildung machen möchte, aber zum Glück hat man viele Möglichkeiten. Wichtig ist für mich aber erst einmal, dass ich mit der Ausbildung eine Basis geschaffen habe, auf die ich aufbauen und auf die ich immer wieder zurückgreifen kann.“

Was der angehende Tischler an seinem Beruf am meisten schätzt, ist die Vielfalt. Tischlermeister Gregor Tuneke bringt es mit seiner Antwort auf die Frage, was denn das Hauptgeschäft des Betriebes im idyllischen Möhnesee-Hewingsen sei, auf dem Punkt: „Wir machen hauptsächlich ... alles.“ Das reicht von Türen und Fenstern über Küchen, Tische, Stühle und Bänke bis hin zu Sonderanfertigungen aller Art. „Vor einiger Zeit haben wir aus einer alten Eiche zwei Aussteuertruhen gemacht“, erzählt der Tischler- und Zimmerermeister. „Ein Vater hatte diese Truhen für seine beiden Töchter aus der Eiche anfertigen lassen, die früher auf deren Hof stand. So werden sich die beiden immer an die Eiche erinnern, die auf dem Hof stand, auf dem sie aufgewachsen sind.“

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Henning Hilger (links) arbeitet gemeinsam mit Dietmar Baader, der schon seit über 25 Jahren bei der Tischlerei von Gregor Tuneke beschäftigt ist, an einem individuellen Einbauschrank.

Ein Erinnerungsstück ist auch der höhenverstellbare Kinder-Schreibtisch, der derzeit in der Werkstatt in der Günner Straße 1 steht. „Den habe ich damals selbst gebaut – direkt nach meiner Lehre“, erzählt Gregor Tuneke. Mittlerweile leitet er den Familienbetrieb in der fünften Generation. Und so wie der Betrieb von der einen zur nächsten Generation weitergegeben wurde, geht es auch dem Schreibtisch. „Diesen bereiten wir jetzt für die Kinder der Eltern auf, die früher selbst daran gesessen haben.“

Die Erhaltung von Werten ist etwas, was dem Inhaber sehr wichtig ist. „Das Reparieren ist in den vergangenen Jahren leider immer mehr in den Hintergrund geraten. Hier versuchen wir gegenzusteuern und unseren Kunden nahezulegen, viel häufiger zu schauen, ob man etwas nicht doch noch erhalten kann, auch wenn es für uns natürlich in der Regel wirtschaftlicher ist, etwas Neues anzufertigen.“

Auch Henning Hilger hat immer wieder die Aufgabe, alte Schätze zu restaurieren. „Das letzte Möbelstück war ein alter Schrank, bei dem ich die Oberfläche sowie die Furniere erneuern musste. Außerdem habe ich Risse ausgefräst und einzelne Teile neu eingeleimt.“ Diese Arbeit, bei der es besonders auf die kleinen Details ankommt, macht dem 22-Jährigen besonders viel Spaß. „Dabei muss man genau schauen, ob die ausgewählten Hölzer und deren Struktur zum Objekt passen und das mache ich sehr gerne – die Restauration ist schon was Feines.“

Das Thema Nachhaltigkeit bedeutet für Gregor Tuneke auch, dass bei der Arbeit hauptsächlich heimische Hölzer wie Buchen, Eichen, Lärchen und Kiefern eingesetzt werden und darauf geachtet wird, dass es möglichst wenig Verschnitt gibt. Außerdem werden Holzreste, die früher vielleicht weggeschmissen worden wären, heute für Ausbesserungsarbeiten oder zur Wärmegewinnung aufbewahrt. Wobei der Unternehmer seine Stromrechnung schon allein damit fast halbiert hat, dass er eine Photovoltaikanlage auf seiner Werkstatt hat installieren lassen. Gabi Bender 

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Weitere Infos gibt es online auf traumberufe-nrw.de.

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Infos zur Ausbildung

Tischler werden

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Monatliche Vergütung:
1. Jahr: 700 Euro
2. Jahr: 810 Euro
3. Jahr: 910 Euro

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2021 / insgesamt wurden 2021 ausgebildet: 26/76

Berufsschulstandorte: Unna

Mitgliedszahl der Innung: 95 Betriebe

Ein Tischler baut Möbel, Inneneinrichtungen, Fenster, Türen sowie Messe- und Ladeneinrichtungen. Oft handelt es sich bei den Werkstücken um Einzelanfertigungen. Er arbeitet mit modernen, teilweise computergesteuerten Maschinen. Aber auch die Grundfertigkeiten Sägen, Hobeln, Schleifen und die Behandlung von Holzoberflächen müssen beherrscht werden.

Tischler bauen verschiedenen Erzeugnisse und reparieren beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

Weitere Infos zur Ausbildung unter www.born2btischler.de

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