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Wohnprojekt in Dortmund-Huckarde: Leben mit der Diagnose Demenz

In Dortmund-Huckarde wird im März ein Wohnprojekt eröffnet, in dem ausschließlich Menschen mit der Diagnose Demenz leben.

Das Wohnprojekt von Ovital unterscheidet sich deutlich von einem Heim. FOTO OVITAL

Die Wohngemeinschaft bietet ein individualisiertes Betreuungsangebot für Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Von Demenz betroffen sind meist ältere Menschen und weil unsere Gesellschaft immer älter wird, rechnen Experten in den nächsten Jahren mit einem signifikanten Anstieg der Demenzerkrankungen.

„Wir beobachten seit Jahren eine Zunahme an Demenzerkrankungen", erklärt Ralf Novy, der Betreiber der Demenz-Wohngemeinschaft. Mit seinem Unternehmen „Ovital Pflege" leitet er seit 2007 einen familiär geführten häuslichen Pflegedienst, eine mobile Krankenpflege und ambulante Altenpflege im Raum Dortmund und Hagen.

Das Ende letzten Jahres fertiggestellte Gebäude, in dem sich die Demenz-WGs befinden, umfasst zwei für Wohngemeinschaften insgesamt 24 MieterInnen und 12 seniorengerechte und barrierefreie Wohneinheiten in der Größe von ca. 25 Quadratmeter. Die WG orientiert sich am Hausgemeinschaftsmodell.

In einer Wohngemeinschaft steht im Vergleich zum Heim nicht die Pflege im Vordergrund, sondern die individuelle Betreuung der Bewohner. „Wer in so einer Gemeinschaft lebt, fühlt sich sicher und geborgen und erlebt einen Lebensalltag, der sich ,wie daheim' anfühlt“, erklärt Ralf Novy. Die BetreuerInnen laden die BewohnerInnen - im Rahmen ihrer kognitiven und physischen Möglichkeiten - ein, sich an der Erledigung alltäglicher Aufgaben zu beteiligen (z.B. Aufräumen, Einkaufen, Kochen, etc.), wodurch ihre individuelle Ressourcen und Fähigkeiten besonders gefördert werden.

Diese Form der Betreuung in familiärer Atmosphäre verhindert Gefühle, wie Einsamkeit und Isolation und integriert ältere Menschen in die Gemeinschaft. Die BewohnerInnen in einer Demenz-WG werden in einer Form der Wirklichkeit abholt, in der sie gerade sind* - ohne sie permanent zu korrigieren. Studien haben gezeigt, dass das Einbinden demenziell veränderter Menschen in einer Wohngemeinschaft die Lebensqualität, die Lebensfreude und sogar die kognitiven Fähigkeiten der Menschen verbessern.

Vivien Novy, Pflegedienstleiterin des Familienbetriebs und Tochter des Firmenchefs erklärt: „Unsere PatientInnen werden miteinander Aktivitäten in und außerhalb der Wohngruppe unternehmen und auch selber entscheiden: Wollen sie in Kleingruppen essen oder eher an einer langen Tafel. Es ist deren WG - als wären sie Studenten in einer WG, nur weitaus älter und an Demenz erkrankt."

„Wir unterscheiden uns vom Heim, weil unsere PatientInnen in den Alltag der Gemeinschaft integriert werden," sagt Vivien Novy und fährt fort: „Das bedeutet, dass unser Schwerpunkt bei den Wohngruppen auf Betreuung liegt. Insofern ist auch unser Betreuungsschlüssel höher als in einem Heim: auf 12 Bewohner kommen 5 Betreuer."

„Wer sich am schnellsten anmeldet, hat die größte Chance auf einen Platz.", erklärt Vivien Novy. „Wir haben nur mehr 14 Plätze übrig." Anmeldung bei:
Ovital Pflege Dortmund
Roßbachstrasse 1
Tel. 8640005.

www.ovital-pflege.de