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Huckarde: Eine richtig alte Glocke

Älteste Kirchenglocke aus dem Jahre 1243, darüber schrieb Geschichten-Sammlerin Therese Uhrmacher

Die „alte“ St. Urbanus-Kirche von Huckarde. ARCHIV HENNING

Hierzu schreibt Therese Uhrmacher in den 1930er Jahren: Die „alte Kirche“ in Huckarde muss um 1200 erbaut sein. An der ältesten Glocke steht die Zahl 1243. Es wird nur eine Kapelle „Unserer lieben Frau“ erwähnt.

Nördlich von dieser Kapelle hat ein Frauenkloster gestanden. Die Geistlichen wurden von der Äbtissin von Essen und später von den Dominikanern in Dortmund bestimmt.

Die Kapelle war eine Filiale von der Reinoldikirche in Dortmund. Huckarde war rein katholisch.

Als aber die Stürme der Reformation über die deutschen Lande wehten, wurde man auch in unserer Heimat unruhig.

Als die Reinoldikirche protestantisch wurde und das Dominikanerkloster aufgehoben war, wurde Huckarde in kirchlicher Beziehung selbständig im 16. Jahrhundert.

Die älteste Glocke in Huckarde ist aus dem Jahre 1243 ARCHIV HGENNING
Die älteste Glocke in Huckarde ist aus dem Jahre 1243 ARCHIV HGENNING

Die Kirche bekam einen eigenen Pfarrer und den Namen St. Urbanus. 1777 bekam die Kirche die zweite Glocke.

Als sich Huckarde infolge der Industrie sehr vergrößerte und die Einwohnerzahl stieg, wurde das Kirchlein zu klein.

Nach vielen Bemühungen des damaligen Pfarrers Bathe wurde der Chor der alten Kirche abgebrochen und ein neues Schiff (mit Turm) und Chor vorgebaut. So haben wir seit dem 23. November 1899 eine neue schöne Kirche. Es ist ein prächtiger Sandsteinbau im romanischen Stil.

Die Kirchenglocken: Die alte Kirche hat drei Glocken. Die älteste Glocke ist aus dem Jahre 1243. Sie ist birnenförmig. Die zweitälteste Glocke stammt aus dem Jahre 1777. Für den neuen Turm waren die Glocken zu klein und das Geläute zu leise. Deshalb wurde der Gemeinde durch den Herrn Pfarrer Ahsmann zum Weihnachtsfest 1927 eine weitere, schöne neue Glocken gekauft.

Unsere neuen Glocken: Im Dezember 1927, als tiefer Schnee lag, kamen die neuen Glocken an. Sie waren schön bekränzt. Mit einer Winde wurden sie auf den (Ost)Turm hinaufgezogen. Am Sonntag fand die Feier der Glockenweihe statt. Zuerst läutete die kleinste Glocke, allmählich stimmten die tieferen ein. Die Töne läuteten bei der kleinsten angefangen: so, mi, re, do, g, e, d, c, die neuen Glocken hängen im neuen (Ost)- Turm. Ihre Namen sind: „Marien“-Glocke, „Barbara“-Glocke, „Urbanus“-Glocke, „Christus-König“-Glocke. Die alten Glocken hängen im alten (West)Turm und geben die Zeit an. Therese Uhrmacher schreibt über die Geschichte der Huckarder Kirche.