Wir im Westen - Ihre Fachleute vor Ort Anzeige

Zeit zu gedenken

Bereits zu Lebzeiten über die eigene Vergänglichkeit nachdenken.

Licht im Dunkel: Rituale können Trost spenden und Nähe schaffen. FOTO DPA

Solange wir nicht durch den Tod eines uns bekannten oder sogar nahestehenden Menschen mit dem Thema Sterben-Tod-Trauer konfrontiert sind, beschäftigen wir uns kaum damit. Viele Menschen sind aufgrund ihrer Trauer über den plötzlichen Verlust eines Angehörigen emotional belastet, stehen unter großem emotionalem Druck und treffen daher oft vorschnell Entscheidungen, die sie nach kurzer Zeit bereuen. Vor allem bei anonymen Bestattungen ist das sehr häufig zu beobachten.

Es ist wichtig über die eigene Vergänglichkeit zu Lebzeiten nachzudenken. Vorsorge dafür zu treffen und nicht alles den Hinterbliebenen zu überlassen. Für die Angehörigen ist es oft tröstlich und eine Entlastung, denn wenn die Hinterbliebenen wissen, welche Bestattungsart oder Grabbepflanzung sich der Verstorbene gewünscht hat, atmen sie oft regelrecht auf.

Kränze, Gestecke und Blumensträuße auf einem Grab abzulegen, hilft vielen Menschen dabei zu trauern und sich an gemeinsame Stunden mit dem Verstorbenen zu erinnern. Ein Grab zu pflegen, gibt vielen Menschen zudem das Gefühl, dem Verstorbenen nah zu sein. Zudem ermöglicht ein Grab auch Nachbarn, Freunden und Bekannten die Erinnerung an einem öffentlichen Ort.

„Das Jahr neigt sich dem Ende. Die dunkle und zugleich auch besinnliche Jahreszeit wirkt sich magisch auf uns Menschen aus – in unserer schnelllebigen Zeit finden wir nun etwas Ruhe, um uns zu besinnen und bewusst ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen“, erzählt Friedhofsgärtner Peter Osswald.

Friedhöfe erfüllen eine kulturelle und gesellschaftliche Funktion, indem sie uns die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens bewusst machen. Friedhöfe sind nicht nur Orte der Trauer, sondern vor allem Orte des Lebens und der Lebenden – Orte, die gezielt besucht werden, um der Verstorbenen zu gedenken und um sich auch an der Natur zu erfreuen. Wer sichergehen will, dass sein „letzter Wille“ für den letzten Weg berücksichtigt werden kann, sollte sich deshalb schon zu Lebzeiten um die persönliche Vorsorge für den Todesfall kümmern.