Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns.“Der Dichter Rainer Maria Rilke hat meisterhaft in Worte gefasst, was uns wohl alle umtreibt und wir so bereitwillig aus unserem Alltag ausklammern: Das Lebensende. Und doch trifft es uns alle. Der plötzliche Tod eines geliebten Menschen, das Sterben und der Tod nach Krankheit, in hohem Alter, in jungen Jahren. Der Gedanke an den eigenen Tod. Wie soll es einmal sein, wenn ich diese Welt verlasse?In früherer Zeit war der Umgang mit einem Begräbnis festen Regeln unterworfen: In den allermeisten Fällen durch kirchliche Rituale, die soziale Kontrolle des Umfeldes darüber hinaus streng und umfassend. Es war klar und eindeutig, wie „man“ sich im Trauerfall zu verhalten hatte.Diese Konventionen gaben auf der einen Seite Sicherheit und Stütze, ließen auf der anderen Seite kaum bis gar keinen Raum für individuelle Ausprägungen und eigenes Handeln.Das hat sich, vor allem im Laufe der vergangenen Jahrzehnte, grundlegend gewandelt: Alternative Bestattungsformen werden immer beliebter, die klassische Erdbestattung verliert an Bedeutung im Zuge der enormen Zunahme der Feuerbestattungen.Zudem ist der Einfluss der christlichen Kirchen im Zusammenhang mit Trauerfeiern deutlich geschrumpft; auch Kirchenangehörige bevorzugen gelegentlich freie Rednerinnen und Redner, wirken aktiv an der Gestaltung der letzten Feier mit oder gestalten sie gleich ganz selbst.MitgestaltenHandeln, sich einbringen – von vielen Trauernden inzwischen gewünscht als Liebesdienst für den Verstorbenen; ob beim Waschen, Einkleiden oder bei der Vorbereitung und Durchführung der Abschiedsfeier.Für Trauernde kann das Aktiv-Werden, das Mitgestalten, ein Anker sein; Hilfestellung dabei, den Tod wirklich realisieren zu können als ersten Schritt auf dem Weg in ein ungewollt verändertes Leben.Als Alternative zur Erdbestattung nimmt die Feuerbestattung in dem Zuge immer größeren Raum ein.Zu den bekannten Grabformen sind neue hinzugekommen, wie z.B. in Bestattungswäldern und Kolumbarien. Alle pflegefreien Alternativen gewinnen zunehmend an Bedeutung, mit ebenso einfacher wie eindeutiger Begründung: Die Familien leben seltener als früher gemeinsam an einem Ort, sind mobiler, und die Grabpflege über einen langen Zeitraum ist vielfach nicht zu leisten.Die anonyme Beisetzung – ohne Namen, ohne Kenntnis des Ortes – wird meist von Menschen gewünscht, die ihren Angehörigen auf keinen Fall zur Last werden möchten nach ihrem Tod. Höchst problematisch für manche Hinterbliebene, stellt sich nicht selten erst nach erfolgter Beisetzung heraus, wie wichtig ein Ort für die Trauer sein kann.Beratung „in guten Zeiten“ Dabei gibt es zahlreiche kostengünstige, pflegefreie Alternativen. Lassen Sie sich dahingehend in guten Zeiten beim Bestatter Ihres Vertrauens beraten, mit klarem Kopf und ohne aktuellen Anlass. Viele Menschen nutzen diese Möglichkeiten, auch die Zahl der Bestattungsvorsorgen, in denen man dezidiert alles für den „Fall der Fälle“ festlegen kann, steigt stetig.Es ist ein gutes Gefühl, alles geregelt zu haben, nicht mehr über seine Bestattung nachdenken zu müssen und zu leben. Denn: Es geht immer um das Leben.www.lategahn.deSusanne Lategahn, Universitäts-zertifizierte Trauerbegleiterin
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