Von Petra Zimmermann
Keine dreckige Kloake mehr, keine „Köttelbecke“. Wo ehemals offene Abwasserkanäle lagen, ist heute Natur pur. Der Emscherland-Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 30 Hektar und liegt an dem Ort, an dem die renaturierte Emscher, der ebenfalls wieder naturnahe Suderwicher Bach und der Rhein-Herne-Kanal zusammenfließen. Der Park wird im Jahr 2027 Teil der Internationalen Gartenausstellung (IGA) sein.
Im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park gibt es zahlreiche Attraktionen für jede Altersgruppe. Im „Blauen Klassenzimmer“ am Suderwicher Bach sollen Schülerinnen und Schüler das Ökosystem „Bach“ in direkter Anschauung erleben können. Pflanzen- und Tierliebhaber und -Beobachter genießen den Staudengarten oder vor allem in der - Blütezeit und später zur Ernte die Streuobstwiese - und können im Imkerhaus Bienen nahekommen. Bauerngärten laden zum Schlendern ein. Auch die Emscher-Terrassen Weinanbaufläche mit bieten Platz für unmittelbares Naturerlebnis und Erholung. Die Realisierung dieses Projekts wurde durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW) ermöglicht.
Brücke als Landmarke
Ein Highlight des Emscherland-Projekts ist die fast fertiggestellte Brücke „Sprung über die Emscher“, die über den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher führt. Die elegant geschwungenen Brücke wird mit Sicherheit ein Hingucker und eine prägnante Landmarke der Region werden. Die Eröffnung ist für den Spätsommer 2024 geplant.
Der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park war als Beitrag zur Bewerbung für die Landesgartenschau 2020 konzipiert. Damals erhielt Kamp Lintfort den Zuschlag. Das Land NRW war jedoch von dem spannenden Konzept des Emscherlandes so begeistert, dass es beschloss, den Projektentwurf anzupassen und weiterzuentwickeln. Nun ist er Teil der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 in der Metropole Ruhr. Ein weiterer Bestandteil des Emscherland-Projekts ist die Emscher-Promenade. Die Emschergenossenschaft baut entlang des 18 Kilometer langen Emscher-Weges zwischen Herten und Castrop-Rauxel zahlreiche Aufenthalts-, Spiel- und Bildungsstationen, um die neue, saubere Emscher besser erlebbar zu machen. Die einzelnen Maẞnahmen werden bis zum Sommer 2024 fertiggestellt.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau, bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute.
Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fuẞwegen, die das neue blaugrüne Leben erleb- und erfahrbar machen.