Aus der katholischen Gemeinde Zu den heiligen Schutzengeln in Frohlinde gibt es erfreuliche und weniger erfreuliche Nachrichten zu vermelden.
Erfreulich ist auf jeden Fall, dass morgen und übermorgen wieder ein Bücherflohmarkt an der Hubertusstraße 13 stattfinden wird. „2020 musste dieser natürlich ausfallen“, berichtet Mit-Organisator und Gemeinderatssprecher Friedbert Wefringhaus. „2019 konnten wir unseren Besucherinnen und Besuchern allerdings um die 6000 Titel anbieten und wenn alles optimal läuft, werden wir auch an diesem Wochenende eine ähnlich hohe Zahl präsentieren können.“
Nachdem die Gemeinde auch über die Ruhr Nachrichten vor einigen Wochen zum Spenden aufgerufen hat, haben sich die Regale ordentlich mit Kisten gefüllt, die am Wochenende von 20 Helferinnen und Helfern ausgepackt und verkauft werden.
Bei den Büchern handelt es sich traditionell um Spenden aus der Bürgerschaft und der Gemeinde, einen Schwerpunkt gibt es nicht. „Da findet man wirklich alles. Aktuelle Belletristik, Klassiker, Reiseführer, Sachbücher, Kinderbücher.“ Die Preise sind einfach zu merken: ein Buch = 1 Euro! „Und wer ein Dutzend mitnimmt, zahlt 10 Euro.“ Da gibt es also auch noch einen Rabatt. Samstag haben die Türen der Gemeinde von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 11 bis 13 Uhr. Das Betreten der Räume ist nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Es gilt 1,5 Meter Abstand zu halten, 3G lautet das Zauberwort. Der Erlös kommt jeweils zur Hälfte dem Kinderhospiz Sonnenherz und der Aktion Micanto in Peru zugute.
„Diese Aktion in Peru unterstützt die Kinder von Tagelöhnern, damit diese zum Beispiel eine Schulbildung oder medizinische Versorgung bekommen.“
Für Bücher, die nicht verkauft werden, gibt es eine ganze Reihe von Weiterverwertungen. Einige werden im Bücherschrank der Gemeinde aufgestellt, andere in der Gefängnisbibliothek. Im Altpapier landet auf jeden Fall keines.
Wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch immer Schatten. Der betrifft den Schutzengelchor. Dieser hat 45 Jahre die Gemeinde mit kräftiger Stimme vertreten. Damit ist nun Schluss. „In den besten Zeiten waren wir um die 40 Mitglieder“, erzählt Franz-Josef Zielke. Der ehemalige Lehrer gehört seit der zweiten Stunde dem Chor an. „Ursprünglich“, erklärt er, „ist der Chor aus dem sogenannten Mütterverein der Gemeinde hervorgegangen.“ Deren damalige Vorsitzende, Helga Welling, trommelte ein paar Damen zusammen, um mit ihnen die Gottesdienste stimmlich zu unterstützen.
Und nachdem sich zehn, zwölf Frauen zusammengefunden hatten, nahm der Chor nicht nur Fahrt auf, in einem zweiten Schritt wurden auch Männer angesprochen. „Meine Frau Hanni gehört zu den Stimmen der ersten Stunde“, schmunzelt Franz-Josef Zielke, „und sie hat mich dann mitgenommen.“
Das große Problem des Chores: es kamen kaum junge Sänger nach. Und dann: Corona. Schweren Herzens wurde der Entschluss gefasst, den Chor aufzulösen. Alle Mitglieder werden nun angeschrieben. „Wenn es die äußeren Umstände zulassen“, so Franz-Josef Zielke, „wird es im nächsten Frühjahr ein Abschiedsfest mit Konzert geben.“ luk