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Senioren spielen wieder im Ligabetrieb

Die Badminton-Abteilung des Castroper Turnvereins kämpft mit Nachwuchsproblemen. Aktuell erlebt der Sport eine Normalität mit Einschränkungen.

„Es liegt nun an uns, unseren Sport wieder offensiv zu bewerben und seine Attraktivität hervorzuheben, um die Jugendarbeit neu zu starten,“ sagt Badminton-Abteilungsleiter Thomas Höltmann. FOTOS (2) CTV

Während die Badmintonspielerinnen und -spieler der Senioren inzwischen wieder am Ligabetrieb teilnehmen und ihre Saison spielen, hat der Castroper Turnverein seine Jugendabteilung Badminton vorerst aufgelöst. „Bereits vor Corona haben wir mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen gehabt“, erzählt Badminton-Abteilungsleiter Thomas Höltmann ganz offen. Mit Corona aber, den Hallenschließungen und den Kontaktbeschränkungen, ist die Jugendarbeit zum Stillstand gekommen. „Das ist natürlich sehr schade, aber es ist eine Pause, kein Ende“, gibt sich der 69-Jährige optimistisch.

Werbetrommel soll gerührt werden

Sobald eine Normalität mit Planungssicherheit einkehrt, soll die Werbetrommel wieder ordentlich gerührt werden. Zuletzt waren es noch zwei Jugendliche, die dem Verein beziehungsweise seiner Badminton-Abteilung, die Treue hielten. Zu wenig, um einen Trainingsbetrieb aufrechterhalten zu können. 
      

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Die Badmintonmannschaft des Castroper TV

Worauf der Mangel an Nachwuchs zurückzuführen ist? Thomas Höltmann will sich nicht auf einen Grund festlegen. Außerdem haben viele Sportvereine Nachwuchsprobleme und da im Besonderen die, die nicht gerade mit ihrem Sport im medialen Fokus stehen. Doch für Thomas Höltmann ist dies kein Grund zu verzagen. „Es ist derzeit, wie es ist! Es liegt nun an uns, unseren Sport wieder offensiv zu bewerben und seine Attraktivität hervorzuheben, um die Jugendarbeit neu zu starten.“

Es gibt aktuell allerdings auch positive Nachrichten zu vermelden. Wie bereits eingangs erwähnt, läuft der Ligabetrieb bei den Senioren fast wieder normal. Fast, da es natürlich immer wieder zu Ausfällen kommen kann. „Zunächst einmal sind bei uns alle Spielerinnen und Spieler geboostert“, freut sich Thomas Höltmann. Das entspannt schon einmal das Training. Im Ligabetrieb hat der Badminton-Verband die Regeln bezüglich von Spielverlegungen gelockert.

„Normalerweise gibt es sehr strenge Regeln, die auf den Punkt vorschreiben, in welchem Zeitraum ein ausgefallenes Spiel nachgeholt werden muss. Da gibt es keine Spielräume. Normalerweise.“ Aber was ist in diesen Zeiten schon normal?

De facto hat der Verband all die Regeln weitestgehend ausgeschaltet. Wenn es tatsächlich geschieht, dass einer Mannschaft die Spielerinnen und Spieler ausgehen sollten, wird ein Nachholtermin quasi informell abgesprochen, dem Verband gemeldet und der gibt dann sein Okay. Das entspannt die Situation und hat dazu geführt, dass die Saison – nicht nur für die Castroper – bislang vergleichsweise entspannt verlaufen ist.

Männer und Frauen spielen gemeinsam

Im Badminton spielen Männer und Frauen gemeinsam. Jedes Ligaspiel besteht aus acht Partien (1x Mixed, 1x Damen-Einzel, 1x Damen-Doppel, 2x Herren-Doppel, 3x Herren-Einzel). Aktive Spieler verzeichnet die kleine Badminton-Abteilung des Turnvereins fünfzehn: drei Frauen und zwölf Herren.

Als Thomas Höltmann 1984 in den Verein eintrat, war er selbst bereits über 20. „Ich habe vorher in Ickern Handball gespielt“, erinnert er sich. Als er den Sport aus verschiedenen Gründen nicht weiter ausüben konnte, suchte er etwas, um sich fit zu halten. „Ich dachte damals, Badminton sei ja nur Federball“, schmunzelt er. Tatsächlich ist der Sport sehr schnell und erfordert ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit. Trotz seines Tempos aber gehört Badminton zu den wenigen Sportarten, die man auch im fortgeschrittenen Alter noch auf Liga-Niveau spielen kann. Die Räume sind relativ übersichtlich und Erfahrung schlägt nicht selten den jugendlichen Eifer.

Beim Training in der Turnhalle der Willy-Brandt-Gesamtschule werden die Hygieneregeln natürlich eingehalten, in einigen Belangen gehen die Sportler sogar über die verlangten Einschränkungen hinaus. „Normalerweise klatscht man sich nach einem erfolgreichen Ballwechsel ab oder umarmt sich, wenn man gewonnen hat.“ Darauf wird derzeit ebenso verzichtet wie auf den Schwatz in der Kabine. Es ist eben eine Normalität mit Einschränkungen. luk

castroper-tv.de/badminton