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Ausbildung mit Chancen

,,Hidden Champions" gehören zu den ihrer Branchen. So Weltmarktführern auch die THIMM Verpackung GmbH, die ihre Azubis vielfältig fördert und fordert.

Mustafa Biyik (l.) und Robin Papadopoulos absolvieren bei Ausbilderin Sabrina Lüdemann ihre Allround-Ausbildung zu Packmitteltechnologen. FOTO THIMM

Für ein Unternehmen wie THIMM in Merklinde gibt es in der englischen Sprache einen Begriff: THIMM ist ein „Hidden Champion“. Hidden heißt „versteckt". Hidden Champions sind Unternehmen, die eine Branche rocken, die Tausende von Menschen beschäftigen, deren Produkte aus dem Alltag nicht wegzudenken sind, die aber außerhalb ihrer Branche kaum jemand kennt.

So wie THIMM, das mit europaweit mehr als 2500 Mitarbeitern ein bedeutendes Unternehmen für Wellpappverpackungen ist. Verpackungen aus Wellpappe? Sind allgegenwärtig! Beispiel: Wer einen Supermarkt betritt und vor einem Verkaufsaufsteller eines bekannten Markenherstellers steht, der mit diesem Aufsteller für eine besondere Aktion wirbt - steht möglicherweise vor einem Stück Castrop-Rauxel, denn solche Aufsteller auch Displays genannt werden ebenso in Merklinde gefertigt wie Verkaufsund Versandverpackungen aus Wellpappe, beispielsweise für den OnlineVersand. 150 Millionen Quadratmeter Wellpappe werden in Castrop-Rauxel pro Jahr in dem Werk hergestellt und verarbeitet. 1972 wurde das Werk in Merklinde eröffnet und gehört zur 1949 in Northeim gegründeten THIMM Gruppe.

„Wir sind ein zukunftsorientiertes Unternehmen in einer spannenden Branche", sagt Sabrina Lüdemann. Die 39-Jährige ist Ausbilderin in Merklinde. Verpackungen und Wellpappe sind alles andere als verstaubt, sondern ein innovatives, nachhaltiges und alltagsnahes Produkt." Ein Produkt, an dem weiter gefeilt wird, um Ressourcen einzusparen und es robuster, sicherer zu machen. Es gibt sogar einen eigenen Beruf, der sich ausschließlich mit der Herstellung und Entwicklung von Verpackungen beschäftigt: Den Packmitteltechnologen beziehungsweise die Packmitteltechnologin.

Da die Branche, trotz der Präsenz allgegenwärtigen ihrer Produkte in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, ist es für sie gar nicht so einfach, Auszubildende für sich zu interessieren. Was Mustafa Biyik bedauert, der sich im letzten Jahr seiner Ausbildung zum Packmitteltechnologen befindet: „Die Ausbildung zum Packmitteltechnologen umfasst drei Bereiche. Erstens die Entwicklung und Konstruktion von Verpackungen, zweitens das Rüsten der Maschinen und Produzieren der Verpackungen und drittens das Qualitätsmanagement. Es ist eine Allround-Ausbildung, in der man eben nicht nur in eine Richtung schaut, sondern vielfältig gefordert und bei uns im Betrieb auch gefördert wird." Wer sich für die Ausbildung interessiert, sollte bestenfalls, so der 24-jährige Azubi, ein technisches Grundwissen mitbringen. Allerdings, schränkt Robin Papadopoulos ein, Auszubildender im ersten Jahr, „wird niemand ins kalte Wasser geschmissen. Man wird in der Ausbildung an die einzelnen Themenfelder behutsam herangeführt." Vor allem lobt er die Offenheit des Unternehmens für Ideen auch aus Reihen der Auszubildenden. Ideen werden gefördert, nicht ausgebremst.

Am Standort in Merklinde werden neben Packmitteltechnologinnen- und Technologen auch Industriemechaniker/innen und Elektroniker/innen für Betriebstechnik ausgebildet. Die Bewerbungsphase für den Ausbildungsbeginn im Sommer 2023 ist bereits gestartet.