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Wildgehege Grutholz in Castrop-Rauxel : Oase mit Wildtieren

Naturerlebnis und Tierbeobachtung - Kostenlose Angebote für Naturliebhaber und Kinder

Auch im Winter einen Besuch wert: Das Wildgehege Grutholz. FOTO MARIANNE SCHEER

Wildtiere beobachten ist ein ganz besonderes Erlebnis. Mitunter haben Spaziergänger das Glück, Reh- oder Damwild in der freien Natur zu entdecken. Das sind nahezu magische Momente, in denen man stocksteif stehen bleibt und kaum zu atmen wagt.

In Castrop-Rauxel gibt es die Möglichkeit, Wildtiere zu erleben. Im Wildgehege Grutholz leben Sika- und Damwild auf einer großzügigen Fläche. Der gemeinnützige „Wildgehege Grutholz e.V.“ kümmert sich seit 20 Jahren um die Herde von gut 20 Tieren. „Das Wichtigste: Es ist ein kostenloses Naturangebot, das für jedermann zugänglich ist“, sagt Bernhard Scheer, der gemeinsam mit seiner Frau Marianne und engagierten Tier- und Naturfreunden die Bürgerinitiative ins Leben gerufen hat. Der Förderverein ist verantwortlich für die Pflege und Fütterung der Tiere und für das Gehege.

Die Finanzierung ist dank der stabilen Mitgliederzahlen, großen und kleinen Spenden und der Patenbeiträge gesichert. Auch einige Ruhebänke mit Blick auf das Wildgehege konnten dank privater Spender erneuert werden. Die Pflege der Tiere und des Geländes übernehmen ehrenamtliche Pfleger.

Marianne Scheer hat vor allem die Kinder im Blick, die immer weniger Berührung mit der Natur haben: „Es ist so wichtig, den Kindern die Natur näherzubringen. Wie sollen sie sie schützen, wenn sie keine Ahnung von ihr haben?“ Seit 2007 engagiert sich auch eine Waldlehrerin ehrenamtlich für den Verein und entwickelt für die Tierpaten im Grundschulalter spannende und lehrreiche Programme.

Mit dem Einzug der kalten Monate fragen einige Besucher, wie die Tiere mit den winterlichen Bedingungen zurechtkommen. Dank ihres dichten Winterfells ist das Wild bestens geschützt. Das isolierende Haarkleid bewahrt sie vor Kälte und Feuchtigkeit. Die ehrenamtlichen Pfleger gewährleisten, dass die Tiere mit ausreichend Futter versorgt werden und dass die Wasserstellen eisfrei bleiben, damit die Tiere stets Zugang zu frischem Wasser haben.

Tierpatenschaften

Ein besonderes Erlebnis sind die Tierpatenschaften, die der Verein vorwiegend für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter vergibt. Sie gelten jeweils für ein Jahr. Die Paten treffen sich viermal im Jahr zu den Patenschaftstreffen und verbringen Zeit mit den Tieren und im Wald. Die Waldlehrerin und die Vereinsmitglieder bringen ihnen die Tiere und die Natur näher, etwa mit einer Waldnacht mit Tierfütterung, Stockbrot und Zaubergeschichten. Und wenn dann der Waldkönig mit seiner Sternenfee vorbeikommt, wird magisch. Marianne es Scheer liebt das Konzept, muss aber bremsen: „Eine Tierpatenschaft ist nicht nur eine großartige Möglichkeit, das Wildgehege zu unterstützen, sondern auch ein besonderes Geschenk für Tierfreunde. Leider ist die Anzahl der Tierpaten, die an den Treffen teilnehmen können, sowohl in der Anzahl als auch im Alter begrenzt. Derzeit haben wir 20 Tierpaten, von denen 15 Grundschulkinder sind, die an den Treffen teilnehmen.“

Aber nicht nur Kinder zieht es zum Wildgehege. Über die Jahre ist für einige Castrop-Rauxeler der tägliche Gang eine liebe Übung geworden. Sie bringen Möhren und andere Leckereien mit und erfreuen sich am Wechsel der Jahreszeiten, an der Herde und den ebenfalls dort wohnenden Pfauen. Das Wildgehege ist durchgängig zugänglich, die Tiere können von außen mit Wildfutter gefüttert werden (50 Cent). Weitere Informationen unter: wildgehege-grutholz.org

Von Petra Zimmermann