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Ein Haus der Kunst in Hörde

Kunst sehen und kaufen: Wie leben und arbeiten die Künstler im Dortmunder Süden in der Produzentengalerie „Friedrich 7“?

Vier der knapp 30 Künstler, die zu dem Verein gehören, der die Produzentengalerie „Friedrich 7" in Hörde betreiben. FOTOS: GASS

Als der Kulturladen an der Alfred-Trappen-Straße 17 in Hörde 2021 neu eröffnet hatte, haben die Künstler auch die Nachbarräume an der Friedrich-Ebert-Straße 7, genutzt. Vorwiegend als Lager, auch als Arbeitsräume und für Ausstellungen. Inzwischen hat in den schönen, hellen, rund 70 Quadratmeter großen Räumen 2022 die Produzentengalerie „Friedrich 7“ eröffnet – eine Schwester des Kulturladens, denn beide werden vom Verein Kultur Quartier Hörde betrieben, einer Interessensgemeinschaft Hörder Kulturschaffender, die auch das Hörder „Sehfest“ organisiert. Erste Vorsitzende des Vereins ist die Künstlerin Claudia Eberbach-Pape, sie ist auch Ansprechpartnerin für die Produzentengalerie.

25 bis 30 Künstler gehören zu der Produzentengalerie „Friedrich 7“, ein eigener Verein ist in Gründung. Gemeinschaftlich entscheiden die Künstler, wer in den Räumen ausstellen darf. Namhafte Künstler aus Dortmund und der Region waren bislang vertreten. Auch Nachwuchskünstler will „Friedrich 7“ vorstellen, und auch Nicht-Mitglieder des Vereins haben eine Chance, auszustellen. Monatlich wechseln die Ausstellungen, bei den Aufsichten in der Galerie wechseln sich die Vereinsmitglieder ab. Und die Galerie kann man auch mieten für Ausstellungen oder Veranstaltungen.

Bereicherung für Hörde

Für viele gehört der Kulturladen mit seiner großen Vielfalt an Kunst zu den schönsten Geschäften im Hörder Ortskern. Und auch die Galerie kommt sehr gut an bei den Hördern. „Wir sind erstaunt, wie viele Leute hier hereinkommen“, sagt Claudia Eberbach-Pape, „hier sind einige Arztpraxen in der Nähe und manche überbrücken eine halbe Stunde, indem sie schnell mal reinkommen und die Ausstellung anschauen."

"Wir sind erstaunt, wie viele Leute hier hereinkommen."

Claudia Eberbach-Pape und Peter Kröker


Und auch bei den Kunstfreunden hat sich herumgesprochen, dass sich der Besuch im „Friedrich 7“ lohnt: Den Newsletter der Galerie haben inzwischen schon mehr als 300 Menschen abonniert.

Langer Atem

Die Künstler haben für die Produzentengalerie einen unbefristeten Mietvertrag. „Wir müssen einen langen Atem haben“, weiß Claudia Eberbach-Pape. Besuchern macht es die Galerie leicht, mal reinzuschauen: Zurzeit liegen in den großen Schaufenstern bemalte Fußbälle, die auf die EM hinweisen, und die Kunstinstallation von Elvira Sürig mit künstlerisch gestalteten Tetrapacks macht auch neugierig auf die Ausstellung, die noch bis zum 2. Juni zu sehen ist.

Und die ist spannend, weil die beiden Schwerter Künstlerinnen Elvira Sürig und Eva Hammoudo die Ausstellung nicht nur gemeinsam kuratiert haben, sondern an einigen Bildern auch zusammen gemalt haben. „Reiz Reaktion“ nennen sie die Ausstellung mit Arbeiten, die eine von beiden begonnen und die andere dann fertiggestellt hat. Zum Teil wurden die Arbeiten mehrfach getauscht, ergänzt und mit neuen Perspektiven versehen.

An kleinen Form- und Farbzeichen kann man manchmal erahnen, welcher Teil eines Bildes von welcher Künstlerin stammt, aber letztlich wirken die Bilder dann aus einem Guss.

Auch erschwingliche Kunst kann man im „Friedrich 7“ sehen und kaufen. Und auch Kunstpostkarten. Bewusst niedrigschwellig möchte der Verein das Angebot halten. Oben im Haus hat der Verein auch Atelierwohnungen angemietet. Dem Traum eines reich gefüllten Kunst- und Kulturhauses ist das Kultur Quartier Hörde einen ganz großen Schritt näher gekommen. Und die Planungen für das Ausstellungsjahr 2025 stehen auch schon. Julia Gaß