Innenstadt. Passend zur herbstlichen Jahreszeit sind ab 7. Oktober jede Menge Blätter von der Künstlerin Ingrid Lacher im „Kunstbonbon“ zu sehen. Dabei sind nicht leuchtende Herbstfärbungen das Thema, sondern der Schwerpunkt liegt auf dem Zerfall, dessen Zustand die Künstlerin fotografisch eingefangen hat.
Die Inspiration zu dieser Werkreihe kam im Corona-Jahr 2020. Spazierengehen war ja mehr oder weniger die einzige Abwechslung, die man sich im Alltag gönnen konnte, und so spazierte Ingrid Lacher unermüdlich umher, senkte dabei den Blick zu Boden und sah auf herabgefallene Blätter.
Die plattgetretenen Blätter, die sich teilweise kaum noch vom umgebenden Boden unterschieden, inspirierten sie besonders. Diese korrespondierten damals mit der niedergedrückten Stimmung in Pandemiezeiten, dass eine vage Idee für das Kunstprojekt „Blattgetreten“ entstand.
Die Fotos von den Blättern hat Ingrid Lacher dann digital bearbeitet, um so die verborgene Schönheit und die Unterschiedlichkeit in Form, Farbe und Konsistenz zum Vorschein zu bringen. Bei späteren Ausarbeitungen versuchte sie die „Ästhetik der Vergänglichkeit“ noch mehr hervorzuheben. In mühevoller Kleinarbeit befreite sie die digital aufbereiteten Blätter aus der Umgebung und ließ sie quasi „schweben“.
Weitere großformatige Arbeiten zeigen bearbeitete Fotos, in denen mit Blattgold feinste Details ausgearbeitet sind: gedacht als „Grabbeigaben“ für die morbide Schönheit des toten Blattes.
Kunstbonbon:
„Blattgetreten“ von Ingrid Lacher, 7.10. (Eröffnung um 15 Uhr) bis 4.11., Chemnitzer Str. 11, Di 13-18 Uhr, Fr 15-18 Uhr, Sa 12-15 Uhr.
www.kunstbonbon.de