Die Blüten sind nicht unbedingt das Bestechende an den Funkien. Sie sind zwar hübsch, halten aber nur kurz. Eine Sensation sind aber die Blätter. Sie tragen spannende Muster und teils ungewöhnliche Farben, etwa ein starkes Grasgrün oder eine bläuliche Grünnote. Vielseitig sind auch die Blattformen: herzförmig, länglich oder rund, sehr klein bis sehr groß. All das macht die Funkie zu einer attraktiven Staude, die im Garten nicht fehlen sollte.
„Die Pflanze gehört zur Familie der Asparagaceae, zu der auch der Spargel gehört“, sagt Monique Kemperman vom Blumenbüro. Die Funkie ist im Nordosten Chinas beheimatet, aber auch in Japan häufig natürlich anzutreffen. „Vor allem in Europa und Amerika wurde die Pflanze später kultiviert und hat sich mit bis zu 5000 verschiedenen Sorten zu einem Spitzenreiter unter den Stauden entwickelt.“
Wertvolle Pflanze
„Sie ist eine der wertvollsten Blattpflanzen und besonders robust und langlebig“, sagt Andre Stade vom Bund deutscher Staudengärtner. Anders als viele andere Blühpflanzen kommt sie besonders gut an schattigen Plätzen zurecht. Wegen ihrer verschiedenen Grünund Gelbtöne, den unter schiedlichen Formen und Farben sind Funkien ein dekorativer Bodendecker.
„Funkien, besonders kleinere Exemplare, sollten in Gruppen gepflanzt werden – dann kommen sie besonders gut zur Geltung“, sagt Martin Breidbach, Gartenberater beim Verband Wohneigentum. „Besonders reizvoll ist der Kontrast, wenn filigrane Farne und Gräser dazu gepflanzt werden“, findet Andre Stade.
„Funkien gehören zu den Schattengewächsen, können aber aufgrund der unterschiedlichen Arten und Sorten verschiedene Ansprüche an Standort und Lichtverhältnisse haben“, erklärt Monique Kemperman. Es gibt auch Sorten, die gut mit der Sonne zurechtkommen. Die meisten fühlen sich aber im Halbschatten und Schatten wohler.
„Prinzipiell kann man sagen: Je dunkler und zarter die Blätter, desto schattiger der Standort“, so Kemperman. „Das bedeutet, dass Funkien mit dicken und kräftigen Blättern, die hellgrün oder gelblich sind, besser die direkte Sonneneinstrahlung verarbeiten.“
„Ein humoser, lockerer, durchlässiger Boden ist ideal für Funkien“, sagt Martin Breidbach. Der Untergrund sollte feucht sein, allerdings kommen die Pflanzen auch mit Trockenheit zurecht. „Dann werden die Blätter zwar etwas schlapp, erholen sich aber mit dem nächsten Regen wieder“, so der Gartenberater. Und: Funkien brauchen einen „geduldigen Gärtner“, findet Andre Stade. „Sie werden von Jahr zu Jahr schöner.“ Julia Gaß