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TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte GmbH: Zukunftsthemen eine Heimat geben

Im Gespräch mit Christoph Gutzeit, Geschäftsführer der TWS, über die Entwicklung neuer Gewerbeflächen, Meilensteine im nachhaltigen Wirtschaften und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche.

Christoph Gutzeit ist der Geschäftsführer der TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte GmbH. FOTO CHRISTOPH RUECKER

Die TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte GmbH (TWS) ist der Ansprechpartner zentrale nicht nur für Unternehmen, die sich in Schwerte ansiedeln wollen. Vielfältig sind die Aufgaben. Christoph Gutzeit ist der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung der Ruhrstadt. Welche Projekte stehen 2023 an?

Herr Gutzeit, welche Projekte unterstützt die Wirtschaftsförderung aktuell?

An der Einmündung Westhellweg soll auf der Wannebachstraße eine neue Kreuzung entstehen, über die das geplante Gewerbegebiet erschlossen wird. FOTO HEIKO MÜHLBAUER
An der Einmündung Westhellweg soll auf der Wannebachstraße eine neue Kreuzung entstehen, über die das geplante Gewerbegebiet erschlossen wird. FOTO HEIKO MÜHLBAUER

Ganz aktuell entwickeln wir ein neues Gewerbegebiet an der Wannebachstraße in Schwerte-Westhofen; ein weiteres Gewerbegebiet „Am Dohrbaum" an der Autobahnauffahrt zur A1 ist bereits in Planung. Darüber hinaus haben wir von der Stadt Schwerte Immobilien und Flächen auf dem ehemaligen Firmengelände von Hoesch Schwerter Profile übernommen, die jetzt einer neuen Nachnutzung zugeführt werden sollen. Wir glauben, mit diesem Angebot die Flächennachfrage der nächsten fünf bis zehn Jahre decken zu können, wobei sich die Vergabe der Grundstücke nach einem ,,strengen" Kriterienkatalog richten wird.

Im Rahmen des „Fünf-Standortprogramms" zum beschlossenen Kohleausstieg im Kreis Unna haben wir im letzten Jahr einen Förderantrag für das Projekt „Werkstoffforum der Zukunft" über knapp sieben Millionen Euro gestellt. Die Bewilligung soll in diesem Jahr erfolgen und das Projekt wird unserer Ansicht nach ein Meilenstein für das nachhaltige Wirtschaften in der Kunststoff- und Recyclingbranche werden.

Sie haben die Übernahme des Firmengeländes von Hoesch bereits angesprochen. Welche Möglichkeiten ergeben sich aus dieser Übernahme? Was erwarten Sie von ihr?

Durch die Übernahme der ehemaligen Hauptverwaltung von Hoesch Schwerter Profile möchten wir dem Zukunftsthema „Digitalisierung" eine Heimat geben. Die Ansiedlung des Smart-City-Büros der Stadt Schwerte und des Kreises Unna sind wichtige Meilensteine zur thematischen Entwicklung der Immobilie. Darüber hinaus stehen wir auch in Kontakt mit privaten Unternehmen aus dem Digitalisierungssektor und hoffen in Kürze Mietabschlüsse tätigen zu können. Des weiteren möchten wir auch Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche wie etwa einen MakerSpace" oder einen „Gamingroom" in der Immobilie installieren.

Der Kreis Unna ist recht aktiv als Wirtschaftsförderer, als Schwerter Wirtschaftsförderer müssen Sie aber in erster Linie an Schwerte denken. Wie geht man mit dem Widerspruch um, braucht es nicht mehr Interkommunalität?

Nach meiner über 20-jährigen Erfahrung in der Wirtschaftsförderung muss ich klar sagen: Wirtschaftsförderung muss in erster Linie vor Ort in der Kommune stattfinden! Die kurzen Wege zu den Unternehmen, Institutionen und der Verwaltung sind entscheidend, um schnell und unkompliziert Probleme anzupacken und zu lösen oder neue Projektideen und Initiativen mit Leben zu füllen. Aufgrund unserer guten finanziellen Ausstattung sind wir in der Lage, die Entwicklung von Gewerbeflächen in Eigenregie durchführen zu können. Nichtsdestotrotz greifen wir auch gerne im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit auf das Dienstleistungsportfolio der WFG Kreis Unna zurück, etwa bei den Themen Existenzgründungsförderung, Arbeitskräftesicherung oder im Rahmen des erwähnten Fünf-Standorte-Programms. 

Wie haben sich die Corona-Jahre auf Ihre Arbeit ausgewirkt?

Die Corona-Pandemie hat sich natürlich auf unsere tägliche Arbeit ausgewirkt. Zum einen ist der Beratungsbedarf der Unternehmen nach Corona-Hilfen massiv angestiegen und zum anderen haben die Kontaktbeschränkungen Unternehmensbesuche oder die Durchführung von Seminaren und Veranstaltungen fast kaum noch möglich gemacht. Diese Situation hat sich mittlerweile wieder deutlich entspannt. Auf unser Vermietungsgeschäft hat sich die Pandemie nur marginal ausgewirkt. Von den über 60 Mietern in unseren Immobilien sind nur wenige in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die Auslastungsquoten in unseren Bestandsimmobilien sind konstant auf hohem Niveau geblieben. Auch die Nachfrage nach freien Gewerbegrundstücken ist in der Corona-Zeit kaum eingebrochen. Im Jahr 2022 wurden in Schwerte rund 45 ha Gewerbeflächen von den Unternehmen nachgefragt.

Von Christian Lukas