1. Welchen Beitrag leisten Zimmerer, um das Klima zu schützen?Holzbau ist aktiver Klimaschutz. Die Forst- und Holzwirtschaft ist der einzige Wirtschaftszweig, der mehr CO2 reduziert als im Arbeitsprozess entsteht. Einmal durch die Fotosynthese der Wälder. Bäume atmen das CO2 ein und O2 (Sauerstoff) aus. Das C (Kohlenstoff) wird zum Aufbau des Holzes genutzt. Ein Kubikmeter Holz reduziert so etwa eine Tonne CO2. Und weiterhin dadurch, dass der Zimmerer dieses natürliche Holz als Baustoff verwendet und stattdessen keine klimaschädlichen und energieintensiven Baustoffe wie Stahl und Beton zum Einsatz kommen.
2. Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Zimmerern?
Dieser Themenkomplex hat schon immer einen hohen Stellenwert. Durch die nachhaltige Forstwirtschaft – die schon seit über 300 Jahren praktiziert wird – ist sichergestellt, dass nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen wird, als gleichzeitig nachwächst. Das Holz kommt aus heimischen Wäldern, wird in regional gelegenen Sägewerken verarbeitet und kommt dann zu uns. Unser Baumaterial hat kurze Wege.
In der Ausbildung wird den zukünftigen Zimmerern ein materialschonender Umgang mit Holz vermittelt. Es muss nicht mehr Holz in einem Bauwerk verbaut werden als unbedingt notwendig. Die Reste werden an anderer Stelle eingesetzt oder – wenn es nicht mehr anders möglich ist – der Holzheizung zugeführt. Dann hat man einen warmen Arbeitsplatz und die Abwärme trocknet das zukünftige Bauholz. Dafür müssen wir keine fossilen Brennstoffe einsetzen.
3. Wie hat sich das Berufsbild von Zimmerern in den vergangenen Jahren verändert?
Insbesondere in den vergangenen Jahren haben die Maschinentechnik und die EDV einen immer größeren und wichtigen Stellenwert eingenommen. Die Arbeit auf der Baustelle nimmt dadurch immer mehr ab, ist schneller, leichter und sicherer erledigt. Wenn man sich zum Zimmerermeister weiterbilden möchte, kommt man ohne die Kenntnisse in der Datenverarbeitung gar nicht mehr aus.